Interimspräsident Guaidó schließt Einmarsch des US-Militärs nicht mehr aus

  09 Februar 2019    Gelesen: 771
Interimspräsident Guaidó schließt Einmarsch des US-Militärs nicht mehr aus

In Venezuela spitzt sich der Machtkampf zwischen Machthaber Maduro und Interimspräsident Guaidó zu, und die Bevölkerung hungert. Noch immer werden keine Hilfsgüter ins Land gelassen.

Die USA haben eine Intervention der US-Armee in Venezuela nicht mehr ausgeschlossen. Nach Informationen aus Regierungskreisen stehen sie in direktem Kontakt mit venezolanischen Militärs, um sie zu einer Abkehr von Präsident Nicolas Maduro zu bewegen.

In Venezuela herrscht seit Wochen ein erbitterter Machtkampf zwischen Staatschef Nicólas Maduro und dem oppositionellen Politiker Juan Guaidó, der sich am 23. Januar zum Übergangspräsidenten ausrief. Mittlerweile haben sich etwa 40 Länder hinter Guaidó gestellt, unter ihnen die USA, Deutschland und weitere EU-Staaten sowie eine Reihe südamerikanischer Länder. Maduro kann sich bisher auf die Unterstützung des venezolanischen Militärs verlassen.

Er lehnte auch einen Vorschlag für Neuwahlen ab und veranlasste eine Blockade von Hilfsgütern. In dem Machtkampf will Guaidó will nun eine von ihm autorisierte US-Militärintervention in dem südamerikanischen Krisenstaat nicht ausschließen. Er werde "alles Notwendige" tun, um Menschenleben zu retten, sagte der Parlamentspräsident der Nachrichtenagentur AFP. Er räumte ein, dass ein Eingreifen der USA ein "sehr brisantes Thema" sei. Der Nachrichtenagentur Reuters sagte ein hochrangiges Mitglied der Regierung in den vergangenen Tagen, die Gespräche zwischen den USA und venezolanischen Militärs seien "sehr, sehr begrenzt".

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro will keine Hilfsgüter für die notleidende Bevölkerung ins Land lassen. "Venezuela wird diese Show der falschen humanitären Hilfe nicht zulassen, denn wir sind keine Bettler", sagte der Staatschef am Freitag. "Das ist keine Hilfe, das ist eine Demütigung des Volkes. Von außen sieht das Paket sehr schön aus, aber im Inneren ist Gift."

Zuvor waren die ersten Lieferungen in die kolumbianische Grenzstadt Cúcuta gebracht worden. Zehn Lastwagen mit etwa 100 Tonnen Lebensmitteln, Medizin sowie Hygieneartikel trafen in einem Lager nahe der Tienditas-Brücke ein, wie der kolumbianische Katastrophenschutz (UNGRD) mitteilte. Die Brücke wurde allerdings schon vor Tagen von der venezolanischen Regierung blockiert.

spiegel


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