Großbritannien erzielt Rekordüberschuss

  22 Februar 2019    Gelesen: 887
Großbritannien erzielt Rekordüberschuss

Zu Jahresbeginn verzeichnetet der britische Staat einen Überschuss in Rekordhöhe. Dennoch warnt Schatzkanzler Hammond vor der "großen schwarzen Brexit-Wolke".

 

Der britische Staat hat zu Jahresbeginn einen Rekordüberschuss verbucht. Trotz der lahmenden Wirtschaft erzielte das Land das größte Plus seit Beginn der monatlichen Berechnungen 1993.

Der Überschuss summierte sich im Januar auf fast 14,9 Milliarden Pfund (gut 17 Milliarden Euro), teilte das Statistikamt in London mit. Dabei zogen die Einnahmen aus der Einkommen- und Kapitalertragsteuer mit 14 Prozent besonders deutlich an.

Steigende Einnahmen in diesen Bereichen sind zu Jahresbeginn zwar üblich, doch fiel der Zuwachs in den vergangenen Jahren im Schnitt nur halb so hoch aus. Zuletzt entwickelte sich der Arbeitsmarkt in Großbritannien positiv.

Damit zeichnet sich für das im März endende Steuerjahr ab, dass das Staatsdefizit so niedrig wie seit 2001/02 nicht mehr ausfällt. Angestrebt wird von der Regierung ein Minus von rund einem Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Auf dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise 2009/10 lag es bei fast zehn Prozent.

Experten warnen aber angesichts des bevorstehenden EU-Austritts, dass die Steuereinnahmen fallen könnten - besonders bei einem harten Brexit ohne Austrittsvertrag mit der Europäischen Union. Die Konjunktur dürfte sich dann weiter abkühlen, während zugleich der Druck auf die Regierung wachsen könnte, ihre Ausgaben zu erhöhen.

Der britische Schatzkanzler Philip Hammond bezeichnete den Brexit als "große schwarze Wolke" über der Wirtschaft seines Landes. Nur fünf Wochen vor dem EU-Austritt sei es besonders für die Unternehmen unangenehm, immer noch keine Klarheit zu haben, sagte Hammond dem Sender BBC. Der Schatzkanzler warnte eindringlich vor den Gefahren eines sogenannten No Deal - aus eines Austritts ohne Vertragslösung.

Hammond wich in dem Interview immer wieder der Frage aus, ob er im Falle eines ungeregelten Austritts zurücktreten werde. "Ich werde immer das tun, was ich für das Beste im Interesse Großbritanniens halte", sagte er. Großbritannien will plangemäß am 29. März aus der Europäischen Union austreten.

spiegel


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