Trump attackiert General Motors

  18 März 2019    Gelesen: 804
Trump attackiert General Motors

Im Herbst drohte Donald Trump GM mit Subventionskürzungen - dennoch rollte in Lordstown kürzlich das vorerst letzte Auto vom Band. Nun hat sich der US-Präsident auch an die Gewerkschaft gewandt.

US-Präsident Donald Trump hat den Autokonzern General Motors (GM)   wegen geplanter Werksschließungen scharf angegriffen. Er habe GM-Chefin Mary Barra bei einem Telefonat dazu aufgefordert, den Weiterbetrieb des Werks in Lordstown im US-Bundesstaat Ohio sicherzustellen, twitterte Trump. "Ich bin nicht glücklich, dass es geschlossen ist, wenn alles sonst in unserem Land boomt. Ich habe sie aufgefordert, es zu verkaufen oder schnell etwas zu unternehmen."

Es war bereits der dritte Tweet am Wochenende, in dem Trump sich mit GM und dem Werk in Lordstown beschäftigte. In dem Werk war erst vor Kurzem das vorerst letzte Auto vom Band gerollt. GM legte die Anlage vor zehn Tagen still. Der Fahrzeughersteller schließt wegen der Umstellung auf Elektroautos mehrere Werke und streicht insgesamt bis zu 15.000 Stellen - sehr zum Unmut Trumps.

Nach GMs Ankündigung im vergangenen November, das Werk zu schließen, hatte der Präsident mit einem Subventionsstopp gedroht. Er erinnerte daran, dass GM nach der Finanzkrise des Jahres 2008 von der Regierung des damaligen Präsidenten Barack Obama durch ein massives Rettungsprogramm vor dem Aus bewahrt worden war.

Nun rief Trump den örtlichen Chef der einflussreichen US-Autogewerkschaft UAW, David Green, dazu auf, aktiv zu werden und Ergebnisse zu liefern. "Ich will schnell Taten bei Lordstown. Hör auf, dich zu beschweren, und erledige den Job." Nach dem Telefonat mit Barra schrieb er, sie habe die Gewerkschaft verantwortlich gemacht. "Das ist mir egal." Er wolle nur, dass das Werk wieder die Arbeit aufnehme.

"GM hat unser Land im Stich gelassen, aber andere, bessere Autofirmen kommen scharenweise in die USA", hatte Trump am Sonntag geschrieben. Am Tag zuvor hatte er getwittert: "Weil die Wirtschaft so gut läuft, muss General Motors seine Fabrik in Lordstown, Ohio, öffnen." Das müsse "vielleicht in einer anderen Form oder mit einem neuen Besitzer" geschehen, auf jeden Fall aber "schnell".

spiegel


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