Polizei in Sri Lanka sucht 140 Verdächtige nach Anschlägen

  26 April 2019    Gelesen: 627
 Polizei in Sri Lanka sucht 140 Verdächtige nach Anschlägen

Colombo (Reuters) - Die Polizei auf Sri Lanka sucht nach der Anschlagsserie am Ostersonntag nach 140 Verdächtigen, die Kontakte zur Extremistenmiliz IS unterhalten haben sollen.

“Die Polizei bemüht sich um ihre Festnahme”, sagte Präsident Maithripala Sirisena am Freitag. 76 Verdächtige wurden inzwischen festgenommen, darunter Ausländer aus Syrien und Ägypten. Fast 10.000 Soldaten seien auf der gesamten Insel im Einsatz, um Razzien vorzunehmen und für Sicherheit zu sorgen, erklärte das Militär. Muslimische und christliche Geistliche riefen die Gläubigen unterdessen auf, aus Sicherheitsgründen zuhause zu beten und keine Gottesdienste abzuhalten. Bei Selbstmordanschlägen auf mehrere Kirchen und Hotels waren am Ostersonntag 253 Menschen getötet worden. Der IS reklamierte die Tat für sich, legte dafür aber keine Beweise vor.

Sirisena warf den Spitzen von Militär und Polizei vor, eine Warnung der indischen Geheimdienste vor dem Anschlag nicht an ihn weitergegeben zu haben. Der Verteidigungsminister ist deshalb bereits zurückgetreten. Der Polizeichef werde dies ebenfalls bald tun, kündigte der Präsident an. Er warf der Regierung vor, den einheimischen Geheimdienst geschwächt zu haben. Dieser habe sich in der Vergangenheit zu sehr auf die Verfolgung mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Bürgerkrieg mit tamilischen Separatisten bis 2009 konzentriert.

Die Behörden korrigierten unterdessen die Zahl der Opfer nach unten, nachdem zunächst von 359 Toten die Rede gewesen war. Als Grund für die Korrektur gaben sie an, die Leichenhäuser hätten ungenaue Angaben gemacht. Der Zustand der Leichen habe es erschwert, eine genaue Zahl zu nennen.


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