Mazedonien schließt Grenze

  21 Januar 2016    Gelesen: 651
Mazedonien schließt Grenze
Erst dürfen nur Syrer, Afghanen und Iraker die Grenze passieren, nun macht Mazedonien seine Grenze zu Griechenland komplett dicht. Und auch Kroatien und Serbien kündigen an, nur noch wenige Einwanderer durchzulassen.
Mazedonien lässt aus Griechenland kommende Flüchtlinge vorerst nicht mehr einreisen. Die Grenze sei auf Bitten Sloweniens vorübergehend geschlossen worden, sagte ein ranghoher Polizeivertreter. 600 Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Afghanistan säßen nun im Grenzgebiet fest.

Mazedonien liegt wie Slowenien auf der sogenannten Balkanroute, über die trotz des Wintereinbruchs weiterhin Tausende Menschen in EU-Länder fliehen. Ein Großteil von ihnen will nach Deutschland weiterreisen. Die Balkanländer Kroatien und Serbien kündigten ebenfalls Beschränkungen an: Sie wollen nur noch Einwanderer mit dem Ziel Deutschland oder Österreich ins Land zu lassen.

Der serbische Einwanderungsminister Aleksander Vulin erklärte, Flüchtlinge "können ihre Reise nicht mehr fortsetzen, es sei denn, sie machen klar, dass sie in Österreich oder Deutschland Asyl beantragen wollen". Der kroatische Innenminister Ranko Ostojic sagte, sein Land werde folgen: alle Migranten würden gefragt, ob sie nach Deutschland oder Österreich weiterreisen wollten.

Lage an der Grenze schon lange angespannt

Die Lage an der griechisch-mazedonischen Grenze ist seit längerem angespannt. Mitte November hatten die mazedonischen Behörden entschieden, nur noch Syrer, Afghanen und Iraker durchzulassen. Viele Flüchtlinge blieben daraufhin im Niemandsland zurück und protestierten gegen die Maßnahme. Um den Flüchtlingsandrang besser zu steuern und illegale Grenzübertritte zu verhindern, ließ die Regierung außerdem einen Grenzzaun errichten.

Die österreichische Regierung hatte am Mittwoch die Einführung von Obergrenzen angekündigt. In diesem Jahr sollen nur noch 37.500 Asylsuchende ins Land gelassen werden, bis 2019 soll die Zahl auf 25.000 gesenkt werden. 2015 hatte Österreich 90.000 Flüchtlinge aufgenommen.

Während Merkel noch für eine europäische Lösung kämpft, fordert die CSU schon seit langem die Einführung einer nationalen Obergrenze. Doch konnte der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer Merkel am Mittwochabend in Wildbad Kreuth nicht umstimmen. "Dieser Tag war enttäuschend", sagte er in den ARD-"Tagesthemen". "Wir gehen da politisch auf schwierige Wochen und Monate zu", fügte Seehofer hinzu.

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