Nach Angaben von al-Mualem hat Syrien keinerlei Interesse an einer bewaffneten Auseinandersetzung mit der Türkei.
„Wir hoffen, dass unser Militär und das türkische Militär nicht kämpfen. Das ist unsere grundsätzliche Haltung”, sagte Al-Mualem während eines Aufenthalts in Peking.
Er betonte zugleich, dass sein Land weiterhin Terroristen bekämpfen werde, auch in der Provinz Idlib. Genau hier aber könnten syrische und türkische Interessen aufeinander treffen, da die Türkei militärisch in Idlib präsent ist.
„Die Frage ist jetzt: Was will die Türkei in Syrien tun? Die Türkei besetzt einen Teil syrischen Bodens und ist militärisch präsent in bestimmten Teilen Syriens”, so der Außenminister.
Er frage sich weiterhin, ob Ankara die Nusra* Front oder andere „terroristische Kräfte” beschütze.
Al-Mualem reagierte damit auf Meldungen aus Ankara, wonach ein türkischer Posten kürzlich in Idlib von einem Gebiet aus beschossen wurde, das von der syrischen Regierung kontrolliert wird.
Idlib ist die letzte verbliebene Bastion, die von Terrorgruppierungen seit dem Ausbruch des Krieges in Syrien vor mehr als acht Jahren noch gehalten wird.
Das Gebiet grenzt an die Türkei, die gemeinsam mit dem Syrien-Verbündeten Russland einen Deeskalations-Vertrag für das Gebiet vereinbart hatte.
Seit April haben syrische Regierungstruppen allerdings eine Offensive gegen die Gruppierungen gestartet. Russland und die syrische Regierung begründen dieses Vorgehen damit, dass die militanten Kämpfer in der Provinz die Bedingungen der Deeskalationszone-Vereinbarung dauernd brechen. Regelmäßig sollen sie beispielsweise syrische Wohngebiete unter Beschuss nehmen.
Die dominierende Gruppe in Idlib bildet inzwischen Tahrir al-Scham*. Diese ging aus der ehemaligen Nusra Front hervor, die bis 2016 zur radikalislamischen Al-Kaida gehörte.
sputniknews
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