Auf Twitter kündigte Trump am Dienstag an, die jetzige US-Direktorin bei der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, Judy Shelton, ernennen zu wollen. Sie war 2016 im Wahlkampfteam Trumps für Wirtschaftsfrage zuständig. Shelton hat in einem Interview mit “Fortune” damals ein Pilotprojekt zur Ausgabe von mit Gold gedeckten US-Anleihen vorgeschlagen: “Für all jene, die Sorgen über eine finanzielle Kernschmelze umtreibt, würden diese Bonds eine gewisse Sicherheit bieten.”
Zugleich zeigte sich Shelton offen für ein internationales Finanztreffen nach dem Vorbild der für die Währungsordnung der Nachkriegszeit prägenden Bretton Woods-Konferenz von 1944. Als Verhandlungsort brachte sie dafür Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida ins Gespräch. Der Westen hatte sich Anfang der 70er Jahre von der Golddeckung verabschiedet, der integraler Teil der Bretton-Woods-Währungsarchitektur war.
Neben Shelton will Trump auch den Ökonomen Christopher Waller für einen vakanten Fed-Direktorenposten vorschlagen. Waller ist derzeit bei dem Ableger der Fed in St. Louis tätig und war zuvor Professor für Volkswirtschaft an der Universität Notre Dame im US-Bundesstaat Indiana.
Der wegen sexistischer Äußerungen in die Kritik geratene Wunschkandidat Trumps für einen Direktorenposten, Steve Moore, hatte zurückgezogen. Auch Trumps Vertrauter und Wahlkampf-Spendensammler Herman Cain warf das Handtuch. Der US-Präsident attackiert schon länger die Notenbank und wirft ihr mangelnde Unterstützung vor. Fed-Chef Jerome Powell hat immer wieder betont, er lasse sich nicht unter Druck setzen.
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