Auch Frankreichs Notenbankchef kritisiert Teile der EZB-Geldpolitik

  24 September 2019    Gelesen: 599
  Auch Frankreichs Notenbankchef kritisiert Teile der EZB-Geldpolitik

Paris (Reuters) - Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy hat als weiterer EZB-Topbanker Teile der jüngsten Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) kritisiert.

Die Wiederaufnahme des Anleihenkaufprogramms sei derzeit unnötig, sagte das EZB-Ratsmitglied am Dienstag in einer Rede in Paris. Er fügte allerdings hinzu, dass er andere Teile des Maßnahmen-Bündels unterstütze, mit dem die EZB die Konjunktur im Euro-Raum ankurbeln will. Auch Bundesbank-Präsident Jens Weidmann und die Notenbank-Chefs der Niederlande, Klaas Knot, und Österreichs, Robert Holzmann, hatten vor kurzem erklärt, dass sie die neuen Schritte skeptisch sähen oder gar ablehnten.

Die EZB hatte auf ihrer Zinssitzung am 12. September höhere Strafzinsen gekoppelt mit Erleichterungen für Geldhäuser beschlossen. Zudem sollen die vor allem in Deutschland umstrittenen Anleihenkäufe wiederaufgenommen werden. Ab November sollen pro Monat neue Käufe von 20 Milliarden Euro hinzukommen. Sie sollen erst gestoppt werden, wenn die EZB kurz vor einer Zinserhöhung steht. Der scheidende EZB-Präsident Mario Draghi begründete die Maßnahmen mit den zunehmend schlechten Konjunkturaussichten.


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