„Russland sichert stabile, störungslose Gaslieferungen in der europäischen Richtung. Wir setzen die Umsetzung solcher großen Infrastrukturprojekte wie der Gaspipelines Turkish Stream, Nord Stream 2 fort“, so der russische Präsident.
Er betonte dabei, dass der Seeabschnitt von Turkish Stream bereits fertig sei, nun liefen die Arbeiten auf dem Festland. Unter anderem verwies der russische Staatschef darauf, dass Nord Stream 2 planmäßig gebaut werde, mehr als 82 Prozent der Route seien bereits verlegt worden.
„Ich betone nochmals: Diese Projekte werden zusammen mit europäischen Unternehmen realisiert und haben nur kommerziellen Charakter. Ich möchte das noch einmal unterstreichen: Hier gibt es keinen politischen Hintergrund.“
Die Aufgabe dieser Projekte besteht ihm zufolge darin, die Routen von Gaslieferungen zu diversifizieren, Transitrisiken wegzunehmen und somit die Energiesicherheit Europas zu verstärken.
„Eben deshalb gewinnt die Logik der normalen Geschäftsbeziehungen die Oberhand über die Versuche, die Energiewirtschaft zu einer Geisel von politischen Diskrepanzen zu machen“, so Russlands Präsident abschließend.
Zuvor hatten russische Medien unter Berufung auf eine Mitteilung von Gazprom berichtet, dass die Gaspipeline Nord Stream 2 derzeit zu 83 Prozent fertiggestellt sei.
Nord Stream 2
Das Projekt Nord Stream 2 sieht die Verlegung von zwei Gas-Pipelines von der russischen Küste auf dem Ostseegrund bis zur Küste Deutschlands parallel zur bereits bestehenden Pipeline Nord Stream vor. Die geplante Durchsatzkapazität beträgt insgesamt 55 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr. Ursprünglichen Plänen zufolge dürfte die Gasleitung noch im laufenden Jahr fertiggebaut werden. Ihre Inbetriebnahme könnte wegen der Haltung Dänemarks, das bislang noch keine Genehmigung für den Bau von Nord Stream 2 erteilt hat, allerdings hinausgezögert werden.
Turkish Stream
Turkish Stream besteht aus zwei Strängen mit einer Durchsatzkapazität von je 15,75 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr. Der erste Strang soll russisches Gas in die Türkei liefern. Diese Pipeline führt von der russischen Schwarzmeerstadt Anapa zur Ortschaft Kıyıköy im türkischen Thrakien. Der zweite Strang soll bis Ende 2020 fertiggestellt werden und süd- sowie südosteuropäische Länder mit Gas versorgen. Ursprünglich hatte er bis zur Grenze zwischen der Türkei und der EU verlängert werden sollen.
ak/mt/sna
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