Gefährliche Risse: Dutzende Boeing-Flugzeuge bleiben vorerst am Boden

  31 Oktober 2019    Gelesen: 684
Gefährliche Risse: Dutzende Boeing-Flugzeuge bleiben vorerst am Boden

Das US-Unternehmen Boeing soll laut AFP bis zu 50 Flugzeuge vom Typ 737 wegen Rissen an einem Bauteil am Boden behalten haben.

Dabei handelt es sich um die Maschinen vom Typ Boeing 737 NG. Ein Unternehmenssprecher teilte gegenüber der Nachrichtenagentur mit, dass bei weniger als fünf Prozent von 1000 weltweit untersuchten Flugzeugen Prüfungsergebnisse dazu geführt hätten, dass die Maschinen vorerst nicht abheben könnten.

Der Boeing-Konzern gibt Reuters zufolge keine Kommentare dazu.

Airlines Qantas meldet Risse

Zuvor war berichtet worden, dass die australische Fluggesellschaft Qantas Risse an einer Boeing 737 entdeckt habe. Insgesamt 33 Flugzeuge Boeing 737 im Bestand von Qantas sollen einer Kontrolle unterzogen werden. Die Risse sollen in der „pickle fork“ („Gurkengabel“) gefunden worden sein, also im Bauteil zur Befestigung der Tragflächen am Flugzeugrumpf. Später war berichtet worden, dass bei einer Kontrolle der Riss auch an einer zweiten Maschine gefunden worden sei. 

„Diese Flugzeuge sollen nicht fliegen“, sagte der Chef des Verbandes von Flugzeug-Ingenieuren (Australian Licensed Aircraft Engineers Association), Steven Purvinas.

Der Verband appellierte an die Fluggesellschaft, alle insgesamt 75 Maschinen diesen Typs am Boden zu lassen.

Frühere Berichte

Mitte Oktober hatte Reuters bereits von gefährlichen Rissen in Flugzeugen des Typs Boeing 737 Next Generation gemeldet. Laut damaligen Medienberichten hat wegen dieser Risse die US-Fluggesellschaft Southwest Airlines zwei Maschinen vom Typ Boeing 737 NG aus dem Verkehr gezogen. Die brasilianische Fluggesellschaft Gol Linhas Aereas Inteligentes soll nach einer Inspektion elf 737-NG-Jets aus dem Verkehr gezogen haben. 

Hintergrund

Nach dem Absturz zweier Passagierflugzeuge unter ähnlichen Umständen wird die Boeing 737 MAX derzeit näher untersucht. Im Oktober 2018 war ein Flugzeug der Gesellschaft Lion Air mit 157 Menschen an Bord abgestürzt. Im März dieses Jahres stürzte eine Maschine der Ethiopian Airlines mit 189 Menschen ab. Alle Insassen starben.

ak/tm


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