Astronauten gelingt schwerer Außeneinsatz

  17 November 2019    Gelesen: 1044
  Astronauten gelingt schwerer Außeneinsatz

"Wie eine Operation am offenen Herzen" - so beschreibt die europäische Weltraumorganisation Esa die Reparatur des Magnetspektrometer der ISS. Über sechs Stunden müssen zwei Raumfahrer dafür im All "spazieren". Der Einsatz gelingt, doch es ist nur der erste Schritt.

Astronauten haben an der internationalen Raumstation ISS einen anspruchsvollen Außeneinsatz absolviert. Der italienische Raumfahrer Luca Parmitano und sein Partner bei der Mission, der US-Amerikaner Andrew Morgan, waren zu einem ersten Weltraumspaziergang aufgebrochen, um das Magnetspektrometer AMS an der ISS zu reparieren. Genau 6 Stunden und 39 Minuten später seien die beiden wieder in die ISS zurückgekehrt, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa auf Twitter mit. Alle Aufgaben des Einsatzes seien erfolgreich erledigt worden. Insgesamt sind vier Außeneinsätze für die Reparatur geplant. Das Gerät benötigt ein neues Kühlsystem.

Die europäische Weltraumorganisation (Esa) spricht von den anspruchsvollsten Weltraumspaziergängen seit der Reparatur des Weltraumteleskops Hubble. "Man kann es mit einer Operation am offenen Herzen vergleichen", sagte der deutsche Projektleiter Stefan Schael. Die Kühlleitungen, an die die Astronauten ranmüssten, seien gerade mal vier Millimeter dick - eine Herausforderung für die Astronauten mit ihren Handschuhen. "AMS ist von der Elektronik her komplexer als die ganze restliche Raumstation zusammen", sagte Schael.

Im Grunde handelt es sich um eine Art wohnwagengroße Kamera, die Teilchen der kosmischen Strahlung fotografiert. Mit den Aufnahmen will man herausfinden, was an Orten in der Milchstraße vorgeht, die man nicht erreichen kann. 2011 wurde es installiert - mittlerweile versagt aber die Kühlung. Würde sie nicht repariert, müsste das Gerät in absehbarer Zeit abgeschaltet werden. Die Reparaturen sollen die Lebensdauer verlängern.

Der in seiner Heimat als "Astro Luca" sehr populäre Parmitano ist aktuell ISS-Kommandant. Es ist bereits sein zweiter Einsatz auf der Raumstation. Während seines ersten Aufenthalts 2013 war er bei einem Außeneinsatz in Lebensgefahr geraten. In seinem Helm hatte sich Wasser gesammelt, der Raumfahrer hätte ertrinken können.

Quelle: n-tv.de, mba/dpa


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