Das sei ein großartiger Erfolg, sagte der Chef des Ostausschusses der Deutschen Wirtschaft, Oliver Hermes, am Freitag. Ähnlich äußerte sich Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, der die Gespräche unterstützt hatte: „Ein wichtiger Schritt ist gemacht.“ Jetzt müssten die Details geklärt werden.
Mehrere Insider sagten der Nachrichtenagentur Reuters, Russland habe eine Zahlung von rund drei Milliarden Dollar angeboten. Diese Summe entspricht einem Vorschlag von Gazprom und dem ukrainischen Energiekonzern Naftogaz, um den Zwist beizulegen. Im Gegenzug habe die Ukraine signalisiert, einen zwölf Milliarden Dollar schweren Rechtsstreit in dem Konflikt ruhen zu lassen.
Bei den jüngsten Verhandlungen ging es konkret um die Dauer des neuen Vertrags, um das Volumen und Preise. Die Nachrichtenagentur RIA Novosti zitierte am Freitagabend den russischen Vizeministerpräsidenten Dmitri Kosak mit den Worten, die Transitvereinbarung sei auf fünf Jahre angelegt. Es werde damit gerechnet, dass Russland und die Ukraine den Vertrag noch vor Jahresende unterzeichnen.
Auch hätten Russland und die Ukraine gegenseitige Ansprüche auf Gas beigelegt, so Kosak.
„Die Frage wurde geregelt, es wird keine Klagen, Rechtsstreitigkeiten und gegenseitigen Ansprüche mehr geben“, sagte er weiter.
Das geschätzte Transitvolumen wurde jedoch nicht angegeben.
„Es sind Mengen, die erforderlich und genügend sind, um die Bedürfnisse der europäischen Verbraucher befriedigen zu können“, betonte der russische Vizepremier.
Deutschland von russischem Gas abhängig
Deutschland ist wegen des Ausstiegs aus der Atomkraft und der Kohleverstromung stark von Gaslieferungen aus dem Ausland abhängig. Der staatliche russische Gazprom-Konzern deckt mehr als 36 Prozent des europäischen Gasbedarfs ab. Die Route durch die Ukraine ist dabei besonders wichtig. Das derzeit gültige Lieferabkommen zwischen Russland und der Ukraine läuft Ende des Jahres aus. Europa fürchtet Engpässe und unterstützt die Verhandlungen.
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