Geflüchtete, die zwischen den Jahren 2013-2018 nach Deutschland gekommen sind, weisen eine deutlich bessere körperliche Gesundheit als andere Bevölkerungsgruppen auf. Bemerkenswert ist aber auch, dass genau diese Geflüchteten eine unterdurchschnittliche psychische Gesundheit und Stabilität aufweisen. So berichtet es das DIW, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, in einer neuen Studie. Diese erschien im fünften Wochenbericht des DIW am Mittwoch.
Insgesamt befanden sich zum Jahresende 2018 ungefähr 1,8 Millionen Schutzsuchende in Deutschland, so der Migrationsbericht des Bundesministeriums des Inneren. Auf diesem Stand beruhen die Studien des DIW. Da Gesundheit ein wichtiger Bestandteil der gelungenen Integrationen darstellt, ist es wichtig darüber zu forschen – So formuliert es das DIW im Wochenbericht.
Differenzierung
In der Studie werden Geflüchtete der letzten Jahre verglichen mit den Geflüchteten, die vor 2013 angekommen sind, Menschen mit direktem oder indirektem Migrationshintergrund, sowie Menschen ohne Migrationshintergrund. Neben der Änderung in der körperlichen und psychischen Gesundheit differenziert die Studie auch das Alter, das Geschlecht und den Bildungsgrad der Studienteilnehmer.
Bei Frauen sieht es mit der Gesundheit generell schlechter aus als bei Männern – unabhängig von ihrem Migrationshintergrund. Dies bezieht sich sowohl auf die psychische, als auch die körperliche Gesundheit. Der körperliche Zustand ist bei Geflüchteten in allen Bildungsschichten besser, als beim Bevölkerungsdurchschnitt.
Mehr psychische Unterstützung für Geflüchtete
Im Fazit bemerkt das DIW, dass weitere Unterstützung für Geflüchtete hinsichtlich ihrer psychischen Gesundheit notwendig sei. Sie erklären den verbesserten Gesundheitszustand vor allen mit dem Alter der Geflüchteten: In den letzten Jahren seien allen voran jüngere Geflüchtete nach Deutschland gekommen. Die psychischen Missstände hingegen seien oftmals auf Krieg oder traumatische Ereignisse während der Flucht beispielsweise zurückzuführen.
Die Studienautorin Maria Metzing drückt es folgendermaßen aus:
„Die psychische Gesundheit der zuletzt angekommenen Geflüchteten liegt immer noch unter der des Bevölkerungsdurchschnitts. Daher sind weitere Maßnahmen zur Unterstützung der psychischen Gesundheit von Geflüchteten, insbesondere für die Altersgruppe über 45 Jahre, notwendig.“
sputniknews
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