Wie es aus dem Dokument verlautete, verfolgten die Söldner das Ziel, eine „gut finanzierte private Militäroperation durchzuführen“. Die Söldner stünden in Verbindung mit den Unternehmen „Lancaster 6 DMCC“ und „Opus Capital Asset Limited FZE“, die in den Vereinigten Arabischen Emiraten registriert worden seien.
Diplomatische Quellen aus der Uno teilten unter Berufung auf einen bereits im Februar im Sanktionsausschuss des Sicherheitsrates veröffentlichten Dokument mit, dass „Lancaster“ und „Opus“ unter anderem geplant haben sollen, die Haftar-Armee mit Hubschraubern, Drohnen und Computermitteln durch ein verzweigtes Netz von Offshore-Unternehmen zu versorgen.
Die Diplomaten sollen auch Auszüge aus dem Bericht mit Bloomberg geteilt haben. Indes lehnten UN-Beamte aber jegliche Stellungnahme ab, da der Bericht nicht öffentlich ist.
Wie es weiter heißt, sei das Team von 20 Söldnern unter Kommando des aus Südafrika stammenden Steve Lodge Ende Juni 2019 nach Libyen gekommen. Einige Tage später hätten die Söldner mit zwei Booten das nordafrikanische Land verlassen und sich nach Malta begeben.
Welches Land oder welche Organisation als Initiator des Projektes aufgetreten sein soll, wird im Bericht nicht mitgeteilt.
Lodge selbst weigerte sich, diese Geschichte zu kommentieren. Seine Rechtsanwälte bezeichneten die Vorwürfe im UN-Bericht als falsch. Rechtsanwälte anderer Teilnehmer der Expedition erklärten, es habe sich dabei um die Erweisung von Dienstleistungen in der Öl- und Gasbranche gehandelt.
Lage in Libyen
Nach dem Sturz und der Ermordung des Langzeitherrschers Muammar Gaddafi im Jahr 2011 hat Libyen praktisch aufgehört, als ein einheitlicher Staat zu existieren.
Heute herrscht im Land Biarchie. Im Osten tagt das vom Volk gewählte Parlament und im Westen – in der Hauptstadt Tripolis – regiert die mit Unterstützung der Uno und der Europäischen Union gebildete Regierung der Nationalen Einheit. Die Behörden des Ostteils des Landes agieren unabhängig von Tripolis und kooperieren mit der Libyschen Nationalarmee von Khalifa Haftar.
Im April 2019 startete Haftar eine Offensive gegen Tripolis, um die Stadt „von den Terroristen zu befreien“. Die der Regierung in Tripolis treuen bewaffneten Formationen kündigten eine Gegenoperation mit der Bezeichnung „Vulkan des Zorns“ an. In den vergangenen Monaten sind in der Region Hunderte Menschen getötet und Tausende verletzt worden.
sputniknews
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