Europa werde die Volksrepublik nicht unterstützen, wenngleich es am Ausbau seiner Beziehungen zu China sehr interessiert sei, lautete die Antwort. „Gegenwärtig befreit sich Europa von dem Zaum, in dem es von den Amerikanern während all der Nachkriegsjahre gehalten wurde. In seinem Verhältnis zu China leistet es sich manchmal sogar einigen Handlungsspielraum. Europa zeigt, dass es seine eigene Position vertritt. Einige Länder haben einen Rückzieher gemacht, indem sie die chinesische 5G-Technologie ablehnten. Andere dagegen bestehen auf ihrem Recht, mit China zu handeln.“
In diesen Post-Covid-Monaten habe der Warenstrom von China nach Europa rapide zugenommen, so Tawrowski. „Auch hat die Eisenbahnlinie, die durch Russland verläuft, die Anzahl seiner Züge und Container um die Hälfte vergrößert. Waren kommen auch von Europa nach China. Die Meinung, bei China handle es sich nur um Exporte, ist falsch. China sorgt auch für Importe. Gegenwärtig gibt es in China sehr viele Reiche. Zum Mittelstand gehören 400 Millionen Menschen. Diese möchten einen Ferrari fahren, Damenhüte aus Pariser Boutiquen tragen und Schokolade von den besten italienischen Produzenten essen.“
Zurzeit entwickle sich China von der Weltwerkstatt, also dem Hauptexporteur, zum Hauptimporteur, merkt der Sinologe an. „In diesem Jahr soll die Importmesse in China zum dritten Mal stattfinden. Und während jetzt alle Welt nach Absatzmöglichkeiten sucht, möchten die Chinesen viel kaufen. Sie besitzen eine Menge Geld. Es sind die Leute, die durch die sauberen Straßen der chinesischen Städte ziehen, und zwar nicht nur in Beijing, Schanghai oder Guangzhou, sondern auch in Provinzstädten mit einer Bevölkerung von anderthalb bis zwei Millionen Einwohnern. Diese sind ebenfalls gepflegt. Ihre Läden strotzen vor Waren. Deshalb kann Europa aus China viel Geld herausholen.“
Ein riesiger Teil der Einnahmen Europas stamme von chinesischen Touristen, fügt Tawrowski hinzu. „Deshalb wünscht sich Europa sehr eine Freundschaft mit China. Es ist eine Art Prüfstein für die Unabhängigkeit des einen oder anderen Landes. Unterstützt man China, dann ist man einigermaßen unabhängig. Es gibt aber kleinere Länder, zu hundert Prozent von Amerika abhängig, diese sind es, die China anbellen und Sanktionen verhängen. Im Großen und Ganzen gesehen, braucht Europa China und umgekehrt.“
Russland und China - strategische Partner der neuen Epoche
Was Russland betreffe, „werden sich seine Beziehungen zu China im Rahmen einer ,strategischen Partnerschaft der neuen Epoche‘ entwickeln“, ist sich der Buch-Autor sicher. „Unter dem Einfluss des an Fahrt gewinnenden Kalten Krieges, den Amerika gegen China führt, wird Letzteres Russland immer freundlicher behandeln. Allerdings gibt es innerhalb der chinesischen Eliten nicht nur proamerikanische, sondern auch antirussische Stimmungen. Ferner gibt es gewisse Mächte, die die Erinnerung an die Vorgeschichte der russisch-chinesischen Beziehungen aufzufrischen suchen, an eine Zeit, in der die Chinesen glaubten, größere Teile des chinesischen Territoriums wären infolge von ungleichen Verträgen unter russische Kontrolle geraten. Wir sehen das anders. In diesem Buch lege ich die Beweisführung russischer Historiker dar.“
Tawrowski sagt auch, dass allen das Ende der chinesisch-sowjetischen Freundschaft gut erinnerlich sei, „als wir unsere Berater von heute auf morgen abberufen haben, ebenso wie der Grenzkonflikt um die Damanski-Insel, der beinahe einen großen Krieg ausgelöst hätte, und den ganzen Kalten Krieg, der all die 60er, 70er und bis in die 80er Jahre hinein gedauert hat.“
Europa werde die Volksrepublik nicht unterstützen, wenngleich es am Ausbau seiner Beziehungen zu China sehr interessiert sei, lautete die Antwort. „Gegenwärtig befreit sich Europa von dem Zaum, in dem es von den Amerikanern während all der Nachkriegsjahre gehalten wurde. In seinem Verhältnis zu China leistet es sich manchmal sogar einigen Handlungsspielraum. Europa zeigt, dass es seine eigene Position vertritt. Einige Länder haben einen Rückzieher gemacht, indem sie die chinesische 5G-Technologie ablehnten. Andere dagegen bestehen auf ihrem Recht, mit China zu handeln.“
In diesen Post-Covid-Monaten habe der Warenstrom von China nach Europa rapide zugenommen, so Tawrowski. „Auch hat die Eisenbahnlinie, die durch Russland verläuft, die Anzahl seiner Züge und Container um die Hälfte vergrößert. Waren kommen auch von Europa nach China. Die Meinung, bei China handle es sich nur um Exporte, ist falsch. China sorgt auch für Importe. Gegenwärtig gibt es in China sehr viele Reiche. Zum Mittelstand gehören 400 Millionen Menschen. Diese möchten einen Ferrari fahren, Damenhüte aus Pariser Boutiquen tragen und Schokolade von den besten italienischen Produzenten essen.“
Zurzeit entwickle sich China von der Weltwerkstatt, also dem Hauptexporteur, zum Hauptimporteur, merkt der Sinologe an. „In diesem Jahr soll die Importmesse in China zum dritten Mal stattfinden. Und während jetzt alle Welt nach Absatzmöglichkeiten sucht, möchten die Chinesen viel kaufen. Sie besitzen eine Menge Geld. Es sind die Leute, die durch die sauberen Straßen der chinesischen Städte ziehen, und zwar nicht nur in Beijing, Schanghai oder Guangzhou, sondern auch in Provinzstädten mit einer Bevölkerung von anderthalb bis zwei Millionen Einwohnern. Diese sind ebenfalls gepflegt. Ihre Läden strotzen vor Waren. Deshalb kann Europa aus China viel Geld herausholen.“
Ein riesiger Teil der Einnahmen Europas stamme von chinesischen Touristen, fügt Tawrowski hinzu. „Deshalb wünscht sich Europa sehr eine Freundschaft mit China. Es ist eine Art Prüfstein für die Unabhängigkeit des einen oder anderen Landes. Unterstützt man China, dann ist man einigermaßen unabhängig. Es gibt aber kleinere Länder, zu hundert Prozent von Amerika abhängig, diese sind es, die China anbellen und Sanktionen verhängen. Im Großen und Ganzen gesehen, braucht Europa China und umgekehrt.“
Russland und China - strategische Partner der neuen Epoche
Was Russland betreffe, „werden sich seine Beziehungen zu China im Rahmen einer ,strategischen Partnerschaft der neuen Epoche‘ entwickeln“, ist sich der Buch-Autor sicher. „Unter dem Einfluss des an Fahrt gewinnenden Kalten Krieges, den Amerika gegen China führt, wird Letzteres Russland immer freundlicher behandeln. Allerdings gibt es innerhalb der chinesischen Eliten nicht nur proamerikanische, sondern auch antirussische Stimmungen. Ferner gibt es gewisse Mächte, die die Erinnerung an die Vorgeschichte der russisch-chinesischen Beziehungen aufzufrischen suchen, an eine Zeit, in der die Chinesen glaubten, größere Teile des chinesischen Territoriums wären infolge von ungleichen Verträgen unter russische Kontrolle geraten. Wir sehen das anders. In diesem Buch lege ich die Beweisführung russischer Historiker dar.“
Tawrowski sagt auch, dass allen das Ende der chinesisch-sowjetischen Freundschaft gut erinnerlich sei, „als wir unsere Berater von heute auf morgen abberufen haben, ebenso wie der Grenzkonflikt um die Damanski-Insel, der beinahe einen großen Krieg ausgelöst hätte, und den ganzen Kalten Krieg, der all die 60er, 70er und bis in die 80er Jahre hinein gedauert hat.“
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