Geplant ist, dass der Bund nun allen Bürgern mindestens einen Schnelltest pro Woche bezahlt. Das hatten Bund und Länder bei ihrem jüngsten Treffen am Mittwoch vereinbart, teilt die Deutsche Presse-Agentur am Montag mit.
Tatsächlich sind die Tests an diesem Montag aber noch nicht überall durchgängig verfügbar. Aus der Opposition, aber auch aus der Koalition wurde Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) deshalb mangelhafte Vorbereitung vorgeworfen. Der wies die Kritik zurück und betonte am Wochenende, es sei nie vereinbart worden, dass der Bund die Tests beschaffe.
„Was vereinbart war, ist, dass wir mithelfen, dass sie zugänglich sind, dass sie verfügbar sind.”
Für die Bereitstellung der Schnelltests sind die Bundesländer verantwortlich. Gleichzeitig kommen in dieser Woche auch immer mehr Laien-Selbsttests zur Anwendung Zuhause in den Einzelhandel. Bei den Schnelltests führt geschultes Personal - etwa in Apotheken oder Testzentren - Wattestäbchen tief in die Nase oder den Rachen ein. Bei den Selbsttests wird die Probe nicht ganz so tief aus der Nase entnommen, dies kann man selbst machen.
Die Discounter Aldi und Lidl boten erste Selbsttest schon am Samstag an, Lidl allerdings nur online. Bei Aldi waren die Tests innerhalb kürzester Zeit ausverkauft, bei Lidl brach zwischenzeitlich die Internetseite zusammen. Auch die Supermärkte von Rewe und Edeka wollen bald mit dem Verkauf beginnen. Die Drogeriemarkt-Ketten Rossmann und dm planen den Start für Dienstag. Apotheken wollen die Laien-Selbsttests ebenfalls anbieten.
Lockerung nicht unumstritten
Die Lockerung von Corona-Regeln ist nicht unumstritten. Bund und Länder hatten vergangene Woche eine Öffnungsstrategie in fünf Schritten beschlossen, aber auch mit einer eingebauten Notbremse, falls einzelne Lockerungen zu einem starken Anstieg der Neuinfektionen in einer Region führen.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet damit, dass die Notbremse schon bald nötig wird. Wegen der Ausbreitung der ansteckenderen Virus-Varianten würden die Fallzahlen in den nächsten Wochen stetig steigen, warnte er in der ARD-Sendung „Anne Will”. Er erwarte, dass die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche, Anfang April wieder über 100 liegen werde. „Dann ist die Mutation so weit verbreitet, dass es eine ganz neue Dynamik gibt.”
snanews
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