Bangladeschs Chefbanker muss nach Hacker-Bankraub gehen

  15 März 2016    Gelesen: 889
Bangladeschs Chefbanker muss nach Hacker-Bankraub gehen
Nach einem spektakulären Hacker-Angriff auf das Konto der Zentralbank von Bangladesch ist der Zentralbankchef des Landes zurückgetreten. Die Hacker hatten 81 Millionen Dollar erbeutet. Nur ein Tippfehler der Kriminellen verhinderte, dass noch mehr Geld gestohlen wurde.
Wenn beim Blick aufs Bankkonto plötzlich 81 Millionen Dollar fehlen, kann man schon einmal nervös werden. Diese Summe erbeuteten Hacker im Februar von einem Konto der Zentralbank von Bangladesch, das diese bei der US-Zentralbank Fed führt. Atiur Rahman, der Chef der Zentralbank, hat nun die Konsequenzen aus dem spektakulären Online-Bankraub gezogen und ist von seinem Amt zurückgetreten. Das berichtet der TV-Sender Somoy Television unter Berufung auf das Büro der Premierministerin in Dhaka.

Für Bangladesch hätte bei dem Bankraub eigentlich ein noch viel größerer Schaden entstehen können. Einen Großteil des Geldes, etwa 870 Millionen Dollar, konnte die Zentralbank aber rechtzeitig sicherstellen. Das Vorhaben der Hacker flog nur auf, weil die für die Überweisung zuständige Deutsche Bank auf Tippfehler bei einer Überweisung aufmerksam wurde. Statt des Wortes "foundation" schrieben die Kriminellen "fandation" in die Überweisung. Die Zentralbank von Bangladesch stoppte daraufhin die Transaktion von dem Konto.

Das Geld wurde in Pokerchips umgewandelt

Die Hintergründe des Online-Bankraubes lesen sich wie eine regelrechte Räuberpistole. Anfang Februar sollen die Angreifer Überweisungen von dem Zentralbankkonto veranlasst haben. Die philippinische Zeitung Inquirer berichtet, dass die 81 Millionen Dollar von dem Konto bei der Fed zunächst an Devisenhändler überwiesen, schließlich in philippinischen Casinos landeten und dort in Pokerchips umgetauscht wurden.

Die New Yorker Fed, von deren Konto die Hacker das Geld überwiesen haben sollen, bestreitet, dass ihr Sicherheitssystem geknackt worden sei. Die Zahlungsanweisungen seien durch das Bankensystem Swift bestätigt worden, sagte eine Fed-Sprecherin dem Wall Street Journal. Swift nutzt ein über mehrere Stufen gesichtertes System, um die Sender und Empfänger von Zahlungen zu identifizieren.

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