„Wie der Präsident (Emmanuel Macron – Anm. d. Red.) vor einem Jahr gesagt hat, gibt es Bedenken in Bezug auf dieses Projekt, weil es von Russland abhängig macht“, sagte er.
Laut Beaune haben Paris und Berlin eine unterschiedliche Haltung zur Gaspipeline. Die beiden Seiten führten aber Diskussionen, um sich anzunähern.
Anfang Februar hatte Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron nach einem Treffen mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärt: „Ich bin in enger Abstimmung mit Merkel und bin solidarisch bei dem Projekt.“ Er habe das Projekt ursprünglich abgelehnt, sehe aber, dass ein Land wie Deutschland mehr Gas als Übergangstechnologie brauche als etwa Frankreich mit seiner Atomenergie, meldete damals Reuters.
Die Pipeline Nord Stream 2, die Erdgas von Russland durch die Ostsee nach Deutschland transportieren soll, verläuft parallel zu der schon betriebenen Leitung Nord Stream. Nach Angaben des Projektbetreibers Nord Stream 2 AG vom Anfang April sind bereits 2339 der insgesamt 2460 Kilometer Rohre verlegt worden. Das Projekt sei damit zu 95 Prozent fertig. Aktuell wird nur noch in den Gewässern Dänemarks und Deutschlands gebaut. Nur 121 Kilometer Pipeline müssten noch verlegt werden, was fünf Prozent der Gesamtlänge ausmache, so die Nord Stream 2 AG.
Ende Januar hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass 120 Kilometer Rohre in den dänischen und 28 Kilometer in den deutschen Gewässern verlegt werden müssten.
Der russische Gaslieferant Gazprom hofft, dass die Pipeline noch in diesem Jahr fertiggestellt wird. Eine Schwierigkeit dabei sind die im Dezember 2019 verhängten US-Sanktionen gegen an dem Projekt beteiligte Unternehmen. Washington will den Fertigbau der Pipeline stoppen, angeblich um eine zu starke Abhängigkeit Europas von russischen Energielieferungen zu verhindern. Befürworter der Gasleitung werfen den USA dagegen vor, nur ihr teureres Flüssiggas in Europa verkaufen zu wollen.
snanews
Tags: