Ein Toter und ein Verletzter bei Schüssen an Highschool

  13 April 2021    Gelesen: 463
Ein Toter und ein Verletzter bei Schüssen an Highschool

In einer Highschool in Tennessee hat es einen Schusswechsel gegeben. Ein bewaffneter Schüler wurde getötet, ein Polizist verletzt. Erst vergangene Woche hatte der Bundesstaat das Waffengesetz entschärft.

Bei einem Schusswechsel in einer Schule in Knoxville im US-Bundesstaat Tennessee ist am Montag ein Schüler durch eine Polizeikugel getötet worden.

Das Kriminalamt von Tennessee (TBI) teilte am Montagabend (Ortszeit) mit, Polizisten seien wegen Berichten über eine möglicherweise bewaffnete Person in einer Toilettenanlage an die Austin-East High School gerufen worden. Als die Sicherheitskräfte die Anlage betreten hätten, habe der Verdächtige Schüsse abgegeben und einen Polizisten angeschossen. Einer der Polizisten habe das Feuer erwidert und ihn tödlich getroffen. Der verletzte Polizist sei in ein Krankenhaus gebracht worden.

»Der Verdächtige wurde am Tatort für tot erklärt und als Schüler der Austin-East Schule identifiziert«, teilte der Direktor der Untersuchungskommission, David Rausch, am Montagabend (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz mit.

In ersten Polizeimeldungen hatte es geheißen, es lägen Angaben über mehrere Schussopfer vor. Die genauen Hintergründe der Tat bleiben weiter unklar, die Ermittlungen zum Fall dauern an.

In den USA kommt es immer wieder zu tödlichen Schusswaffenangriffen in Schulen. So hatte etwa im Februar 2018 ein 19-Jähriger an seiner früheren Schule in Parkland in Florida das Feuer eröffnet und 17 Menschen getötet.

Erst vergangene Woche hatte US-Präsident Joe Biden die Schusswaffengewalt in den Vereinigten Staaten als »Seuche« und »Schandfleck« für das Land bezeichnet.

Er stellte mehrere Verordnungen zur Eindämmung der Schusswaffengewalt vor. So sollen striktere Regeln für sogenannte Geisterwaffen erlassen werden, die von den Nutzern selbst zusammengebaut werden können und keine Seriennummern haben. Neue Vorgaben sollen auch für aufgerüstete Pistolen gelten.

Biden rief zugleich den Kongress auf, per Gesetz weitergehende Maßnahmen zu ergreifen. Der Präsident verlangt unter anderem ein Verkaufsverbot für Sturmgewehre sowie umfassendere Hintergrundchecks für Waffenkäufer. Ob sich dafür im Kongress eine Mehrheit findet, ist allerdings höchst ungewiss. Vorstöße der Demokraten zur Verschärfung der Waffengesetze sind in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder gescheitert. Die mächtige Waffenlobby NRA hat im Kongress viele Verbündete, vor allem bei den Republikanern.

Tennessee allerdings entschärft worden: Dort brauchen die meisten Erwachsenen ab Juli für das verdeckte oder offene Tragen von Pistolen keinen besonderen Waffenschein mehr. Es dürfe für gesetzestreue Bürger nicht schwierig sein, von ihrem von der Verfassung geschützten Recht zum Tragen einer Waffen Gebrauch zu machen, hatte der republikanische Gouverneur Bill Lee gesagt.

Das von ihm in der vergangenen Woche unterzeichnete Gesetz erlaubt es den meisten Bürgern, die mindestens 21 Jahre alt sind und ihre Handfeuerwaffen rechtmäßig besitzen, diese ohne weitere Genehmigung in der Öffentlichkeit zu tragen. Der örtlichen Zeitung »Tennessean« zufolge lehnten führende Vertreter der Sicherheitskräfte die Lockerung des Waffenrechts ab. Die Gesetzesänderung gilt aber nicht für größere Waffen wie Gewehre. Die Neuregelung verschärft auch die maximale Haftstrafe für den Diebstahl bestimmter Waffen von 30 Tagen auf 180 Tage.

In den USA erlauben einige der 50 Bundesstaaten das offene oder verdeckte Tragen von Waffen ohne dafür eine besondere Genehmigung oder Ausbildung zu erfordern.

spiegel


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