USA impfen viel schneller als geplant

  22 April 2021    Gelesen: 1030
USA impfen viel schneller als geplant

Als Joe Biden ins Weiße Haus einzieht, formuliert er ein ambitioniertes Ziel: In den ersten hundert Tagen seiner Amtszeit sollen 100 Millionen Corona-Impfdosen verabreicht werden. Es geht dann deutlich schneller, und der Präsident legt nach. Nun ist auch das zweite Ziel vor Ablauf der Frist erreicht.

US-Präsident Joe Biden hat in der Corona-Pandemie ein zentrales Versprechen eingelöst: 200 Millionen verabreichte Impfungen innerhalb seiner ersten 100 Tage im Amt. Mit den Impfzahlen, die am Donnerstag veröffentlicht werden sollen, werde die Schwelle von 200 Millionen gespritzten Impfdosen überschritten, kündigte Biden an. Er sei stolz auf seine Regierungsmannschaft, aber auch auf die Bevölkerung, die das möglich gemacht hätte. "Dies ist eine amerikanische Leistung, ein kraftvolles Beispiel für Einheit und Entschlossenheit."

Der Demokrat war am 20. Januar ins Weiße Haus eingezogen. Ende April ist er 100 Tage im Amt. Dem Kampf gegen die Corona-Pandemie hatte Biden Priorität eingeräumt. Zum Amtsantritt gab er das Ziel aus, in seinen ersten 100 Tagen im Amt 100 Millionen Impfdosen zu verabreichen. Dies wurde schon nach knapp 60 Tagen erreicht. Biden verdoppelte das Ziel daraufhin auf 200 Millionen Impfungen, was nun ebenfalls vorzeitig erreicht wird - nach gut 90 Tagen im Amt.

Jetzt beginne eine "neue Phase" im Kampf gegen das Virus, sagte Biden. Seit Montag sind alle Amerikaner ab 16 Jahren berechtigt, einen Impftermin zu vereinbaren. Der Präsident rief die Menschen auf, nicht zu zögern, sondern sich impfen zu lassen. Die Regierung habe viel getan, um dies einfach zu gestalten: 90 Prozent der Amerikaner lebten inzwischen im Umkreis von fünf Meilen (etwa acht Kilometern) einer Impf-Stelle. Rund 40.000 Apotheken im Land seien in die Impf-Kampagne eingebunden. Viele davon sind in Drogerien untergebracht. Biden appellierte, wer "Shampoo oder Zahnpasta" kaufen gehe, könne sich bei der Gelegenheit auch gleich impfen lassen.

Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC sind bereits mehr als 26 Prozent der Gesamtbevölkerung in den USA voll geimpft. Mehr als die Hälfte der Erwachsenen hat demnach mindestens eine Impfspritze bekommen, unter den Älteren ab 65 Jahren sind es bereits mehr als 80 Prozent.

Impfen soll kein finanzielles Risiko sein

Der Fokus richte sich nun darauf, größere Teile der arbeitenden Bevölkerung zu impfen, sagte ein Regierungsvertreter. Biden rief alle Arbeitgeber im Land auf, ihre Angestellten für einen Impftermin bezahlt freizustellen. Auch sollten Firmen ihre Mitarbeiter weiterbezahlen, wenn sie sich wegen Nebenwirkungen einer Impfung schlecht fühlten und kurzzeitig zu Hause bleiben müssten. "Kein arbeitender Amerikaner sollte einen einzigen Dollar seines Gehaltsschecks verlieren, weil er seine patriotische Pflicht erfüllt, geimpft zu werden", sagte Biden.

Für kleinere Betriebe mit weniger als 500 Mitarbeitern sind laut Weißem Haus Steuererleichterungen vorgesehen, um sie für etwaige Arbeitsausfälle im Zusammenhang mit der Impfung von Angestellten zu entschädigen. Angesichts der Impf-Fortschritte im Land hatte der US-Präsident den Amerikanern in Aussicht gestellt, am Nationalfeiertag am 4. Juli wieder in kleinen Gruppen feiern zu können. "Wir sind weiter auf dem richtigen Weg, um dieses Ziel zu erreichen", sagte er. Der Kampf gegen das Virus komme gut voran, doch es gebe noch viel zu tun. Biden rief die Menschen auf, wachsam zu bleiben, weiterhin Masken zu tragen und andere Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten. Andernfalls könne das Virus wieder die Oberhand gewinnen.

Quelle: ntv.de, ino/dpa


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