Jahrhundert-Hochwasser überflutet Brasilien

  02 Juni 2021    Gelesen: 859
Jahrhundert-Hochwasser überflutet Brasilien

Das von der Corona-Krise hart getroffene Brasilien kämpft nun auch noch mit heftigen Überschwemmungen. Der Wasserstand der Flüsse im Amazonas-Gebiet ist so hoch wie seit über 100 Jahren nicht. Für fast eine halbe Million Menschen hat das Hochwasser verheerende Folgen - vor allem in der Metropole Manaus.

Die Flüsse rund um die brasilianische Amazonas-Metropole Manaus haben nach starkem Regen Rekordstände erreicht und heftige Überschwemmungen verursacht. So wies der Rio Negro, der bei Manaus in den Amazonas mündet, mit 29,98 Meter den höchsten Wasserstand seit dem Jahr 1902 auf, wie das Nachrichtenportal "G1" berichtete. Beim historischen Hochwasser von 2012 war der Fluss auf 29,97 Meter gestiegen. Die Höhe für "ernsthafte Überschwemmung" liegt bei 29 Metern. Es wird erwartet, dass der Pegelstand weiter bis über 30 Meter steigen dürfte.

Mehr als 24.000 Familien und 15 Stadtteile von Manaus waren "G1" zufolge betroffen, viele Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Insgesamt wurden in den am stärksten betroffenen Gegenden mehr als 9000 Meter Holzbrücken - die sogenannten Marombas - gebaut. Auf Fotos war zu sehen, wie Passanten sich darauf fortbewegten, manche machten auch wie vor Sehenswürdigkeiten Fotos mit dem Rekord-Hochwasser. Unter Wasser standen Teile der Hafengegend und des historischen Zentrums von Manaus. Das Wasser drang in Läden ein und überschwemmte den wichtigsten Markt, die Verkäufer wurden mit Booten weggebracht. Manchen Bewohnern, die ausharrten, soll der Fluss laut "G1" Fische in die Küche gespült haben.

Das Hochwasser führt nahezu im gesamten Bundesstaat Amazonas, der etwa viereinhalb Mal so groß ist wie Deutschland, zu Überschwemmungen. In fast 60 von 62 Gemeinden verursachte es Schäden, mehr als 450.000 Menschen sind betroffen. Auch der Amazonas erreichte in Städten wie Itacoatiara Höchststände.

Quelle: ntv.de, spl/dpa


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