Deutscher Experte: "Hätte die Bundeswehr gegen Aserbaidschan kämpfen müssen, hätte sie kaum eine Chance gehabt" 

  14 Juni 2021    Gelesen: 566
    Deutscher Experte:   "Hätte die Bundeswehr gegen Aserbaidschan kämpfen müssen, hätte sie kaum eine Chance gehabt" 

Die Bundeswehr ist schlecht gerüstet, um sich gegen einen möglichen Angriff von Kampfdrohnen zu verteidigen, die täglich ausgefeilter werden, sagte das in Deutschland ansässige Analysezentrum nach einer Analyse des internationalen Marktes für unbemannte Luftfahrzeuge.

„Um es mal ganz drastisch auszudrücken: Wenn die Bundeswehr in diesem konkreten Konflikt gegen Aserbaidschan hätte kämpfen müssen, hätte sie kaum eine Chance gehabt“, sagte Oberstleutnant Michael Karl, Experte für moderne Kriegsführung und neue Technologien vom Deutschen Institut für Verteidigung und Strategische Studien (GIDS).

Bei Waffensystemen, die genutzt wurden wie Kampfdrohnen und Kamikazedrohnen, hätten wir uns nicht ausreichend wehren können. Allein schon die fehlende Heeresflugabwehr wäre uns zum Verhängnis geworden.

Im vergangenen Jahr befreite Aserbaidschan Berg-Karabach dank Drohnen, die von der Türkei und Israel produziert wurden.

Aserbaidschan setzte im Konflikt mit Armenien die türkische "Bayraktar TB-2" und die israelische "Hermes 900" ein, was Baku mit der Luftüberlegenheit die Oberhand verschaffte.

Um einen modernen Konflikt zu überstehen, brauche die Bundeswehr Technologien, die Deutschland grundsätzlich besitze, die aber nicht militärisch genutzt werden, so der Experte.

Karl sagte, dass sogenannte Wegwerfdrohnen oder Kamikaze-Drohnen, die mit Sprengstoff bewaffnet sind und dazu dienen, Ziele zu verfolgen und anzugreifen, eine neue, perfidere Entwicklung in der Drohnentechnologie darstellen.

Er warnte auch, dass die Technologie, um eine kommerzielle Drohne in eine Kampfdrohne umzuwandeln, weit verbreitet auch für Terroristen ist.

„Es geht nicht nur darum, unsere Soldatinnen und Soldaten vor Drohnen zu schützen, sondern auch um den Schutz der Zivilbevölkerung“, fügte er hinzu.

Die Bayraktar TB-2, die 2014 zunächst als unbemanntes Luftfahrzeug in das Inventar der türkischen Streitkräfte (TSK) aufgenommen wurde, wurde dann mit Munition integriert.

Produziert mit rekordverdächtigen 93 % der Teile, die im Inland hergestellt werden, befinden sich insgesamt 160 TB-2 in den Lagerbeständen von derzeit vier Ländern, nämlich der Türkei, der Ukraine, Aserbaidschan und Katar.

Der weiterhin im Feld eingesetzte Bayraktar TB2 wurde mit der Zeit zu einem Game-Changer, wie ihn auch mehrere internationale Experten betiteln. Verteidigungsexperten weisen darauf hin, dass der Erfolg der Türkei bei Operationen zur Terrorismusbekämpfung in kürzerer als erwarteter Zeit und mit weniger Opfern auf solche Drohnen zurückzuführen ist.


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