Aller guten Pikse sind drei: So sieht es auch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA). Sie gibt am gestrigen Montag grünes Licht für eine Corona-Auffrischungsimpfung mit den Vakzinen von Biontech/Pfizer oder Moderna. Laut Empfehlung sollen Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem die sogenannte Booster-Impfung 28 Tage nach der zweiten Spritze erhalten. Für alle anderen über 18-Jährigen gilt eine Wartezeit von mindestens sechs Monaten. Doch ist eine Drittimpfung gegen Corona tatsächlich sinnvoll?
In Deutschland dürfte der EMA-Beschluss keine hohen Wellen schlagen, da hier bereits bestimmte Personengruppen eine dritte Spritze erhalten können. Bundesländer wie Berlin, Hessen, Sachsen und Thüringen haben bereits im September mit den Auffrischimpfungen für Menschen in Pflegeheimen sowie für über 80-Jährige begonnen, die bereits Anfang dieses Jahres geimpft wurden. Ärzte können den dritten Piks sechs Monate nach der Zweitimpfung verabreichen. Den haben Daten des Robert-Koch-Instituts zufolge schon 674.900 Menschen erhalten. Gleichzeitig ist mehr als ein Drittel der deutschen Bevölkerung immer noch komplett ungeimpft.
Auch andere Länder setzen auf Drittimpfungen. Israel startete bereits im Juli seine neue Impfkampagne - für die besonders gefährdete Gruppe der Menschen über 60 Jahre, um die stark steigenden Infektionszahlen in Griff zu bekommen. Inzwischen sind auch jüngere Altersgruppen an der Reihe. Den Grünen Pass gibt es nur noch nach der dritten Spritze. Der Druck der Regierung wirkt: Rund 38 Prozent der Bevölkerung sind mittlerweile dreifach geimpft.
Nun meldet Israel erste Erfolge: Die Zahl der Neuinfektionen geht deutlich zurück. Nur 2653 neue Fälle verzeichnete das Gesundheitsministerium am gestrigen Montag. Ende August und Anfang September wurden an einzelnen Tagen noch mehr als 11.000 Neuinfektionen registriert - der höchste Wert seit Pandemiebeginn. "Die Nachricht ist gut: Wir haben angefangen, die Delta-Variante zu stoppen", verkündete Ministerpräsident Naftali Bennett.
In den USA läuft derzeit ebenfalls eine neue Impfrunde an. Dort ist seit Mitte September die Auffrischung mit den Mitteln von Biontech und Moderna für Menschen ab 65 Jahren möglich. Jüngere Personen sollen den Booster nur erhalten, wenn sie zu einer Hochrisikogruppe gehören, entschied die US-Gesundheitsbehörde FDA.
n-tv
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