Konjunkturexperten gehen von einem Wachstum der chinesischen Wirtschaft im ersten Quartal um 5,1 Prozent aus. Das wäre etwas weniger als im letzten Quartal 2024 (5,4 Prozent), aber mehr als zuvor prognostiziert worden war. Befragte Analysten machten den Anstieg der chinesischen Exporte in Erwartung weiterer US-Zöllen dafür verantwortlich. Die chinesischen Behörden veröffentlichen am Mittwoch offizielle Daten zur Entwicklung der Wirtschaftsleistung.
Die befragten Analysten rechnen im weiteren Jahresverlauf mit weniger guten Nachrichten für die chinesische Wirtschaft. "Der Lichtblick bei den Exporten verblasst, da die Zollerhöhungen der USA in Kraft getreten sind", erklärte die Ökonomin Sarah Tan von Moody's Analytics. "Die inländische Nachfrage bleibt angesichts erhöhter Arbeitslosigkeit und einem in der Korrektur steckenden Immobilienmarkt schleppend."
US-Präsident Donald Trump hat in den vergangenen Wochen hohe Zölle auf Importe anderer Länder erhoben. Besonders hart geht der US-Präsident gegen China vor, das er als Hauptgegner in der Handelspolitik ansieht. Die US-Zölle auf chinesische Einfuhren summieren sich inzwischen auf 145 Prozent. China hat seine Zölle auf US-Importe als Gegenmaßnahme auf 125 Prozent erhöht.
Krise im Immobiliensektor dauert an
Die Veröffentlichung offizieller Daten aus Peking am Mittwoch dürfte einen ersten Einblick geben, wie der Zollkonflikt sich auf die chinesische Wirtschaft auswirkt. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt hat sich nach wie vor nicht nachhaltig von der Corona-Krise erholt. Das hat vor allem mit einer schweren Krise des Immobiliensektors zu tun, die auch zur Schwäche des inländischen Konsums beiträgt.
Am Montag veröffentlichte Daten hatten einen überraschend starken Anstieg der chinesischen Exporte im März gezeigt. Die Ausfuhren legten demnach im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12,4 Prozent zu. Analysten begründeten dies mit vermehrten Bestellungen, um für Anfang April angekündigte US-Zölle zu vermeiden.
Quelle: ntv.de, rog/AFP
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