Trump gibt Selenskyj Schuld am Ukraine-Krieg

  15 April 2025    Gelesen: 113
  Trump gibt Selenskyj Schuld am Ukraine-Krieg

Donald Trump offenbart einmal mehr ein eigentümliches Verständnis der Verhältnisse im russischen Angriffskrieg. Nach Meinung des US-Präsidenten ist die Aggression von der Ukraine ausgegangen.

US-Präsident Donald Trump hat erneut den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für den Ukraine-Krieg verantwortlich gemacht. Bei einem Treffen mit dem Präsidenten von El Salvador, Nayib Bukele, sagte Trump vor Journalisten, für die "Millionen von Toten" in der Ukraine seien "drei Menschen verantwortlich" und fügte an: "Sagen wir, (der russische Präsident Wladimir) Putin ist die Nummer eins, aber sagen wir, (der frühere US-Präsident Joe) Biden, der keine Ahnung hatte, was zum Teufel er eigentlich tat, ist die Nummer zwei, und Selenskyj ist die Nummer drei." Alle seien schuld.

Trump warf Selenskyj zudem erneut fälschlicherweise vor, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen zu haben. "Wenn man einen Krieg beginnt, muss man wissen, dass man ihn auch gewinnen kann", sagte Trump auf die Frage nach einem möglichen Kauf von US-Raketen durch die Ukraine und ergänzte: "Man beginnt keinen Krieg gegen jemanden, der zwanzigmal so groß ist wie man selbst, und hofft dann, dass die Leute einem Raketen geben."

Das Verhältnis zwischen Trump und Selenskyj ist seit langer Zeit zerrüttet. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt bezeichnete der US-Präsident seinen ukrainischen Kollegen als "Diktator ohne Wahlen". Ende Februar kam es dann bei einem Besuch Selenskyjs in Washington vor laufenden Kameras zu einem Eklat im Weißen Haus, bei dem Trump und sein Vizepräsident JD Vance Selenskyj unter anderem mangelnde "Dankbarkeit" vorwarfen. Trump sagte dazu nun: "Wir hatten eine stürmische Sitzung mit diesem Typen hier. Er wollte einfach immer mehr und mehr."

Ukraine verhandelt über Rohstoffabkommen

Trump versucht seit Wochen erfolglos, eine Waffenruhe in dem seit mehr als drei Jahren andauernden Ukraine-Krieg zu erreichen - und damit eines seiner Wahlversprechen einzulösen. Zum Stand der Verhandlungen sagte er nun, es werde "sehr bald sehr gute Vorschläge" geben. Auf seinem Sprachrohr Truth Social behauptete er zudem, während seiner ersten Amtszeit sei es nicht zum Krieg gekommen, weil Putin ihn respektiert habe. Selenskyj und Biden hätten einen "absolut schrecklichen Job gemacht, als sie zuließen, dass diese Travestie [sic] begann".

Derweil bemüht sich die Ukraine weiter darum, die Unterstützung der USA nicht vollends zu verlieren. Vergangene Woche reiste eine ukrainische Delegation in die USA, um Gespräche über das Rohstoffabkommen zu führen, das eigentlich bei Selenskyjs Besuch hätte unterzeichnet werden sollen. Das Treffen sei "normal" verlaufen, heißt es aus ukrainischen Verhandlungskreisen. Es habe "keine Probleme" gegeben. Alle Beteiligten hätten die Gespräche als "konstruktiv" bezeichnet.

Quelle: ntv.de, ino/AFP


Tags:


Newsticker