Nordkorea simuliert Atomangriff auf die USA

  27 März 2016    Gelesen: 968
Nordkorea simuliert Atomangriff auf die USA
Ein Atompilz steigt über Washington auf, die amerikanische Hauptstadt liegt in Trümmern: Mit einem Propagandavideo droht Nordkorea wieder einmal mit einem Raketenangriff auf die USA. Aktivisten aus Südkorea gelingt derweil eine spektakuläre Flugblattaktion.
Nordkorea hat in einem neuen Propagandavideo einen Atomangriff auf die USA simuliert. In dem vierminütigen Film wird die Geschichte der US-koreanischen Beziehungen dargestellt, bevor am Ende in einer Animation eine Atomrakete vor dem Lincoln-Denkmal in der US-Hauptstadt Washington einschlägt. Das Kapitol, in dem beide Kammern des US-Kongresses untergebracht sind, explodiert durch den Einschlag.

Im Bild wird auf Koreanisch der Satz eingeblendet: "Wenn US-Imperialisten sich nur einen Zentimeter auf uns zubewegen, werden wir sie umgehend mit Atomwaffen angreifen." Das Video wurde auf einer nordkoreanischen Propaganda-Website veröffentlicht. Es zeigt unter anderem Bilder aus dem Koreakrieg, die Gefangennahme des US-Spionageschiffs "Pueblo" 1968 und zum Atomkonflikt.

"Gnadenlose Militäraktion" angedroht

Auch gegen den benachbarten Süden verschärfte Nordkorea seine Drohgebärden, weil dieser vor kurzem erneut ein gemeinsames Militärmanöver mit den USA durchführt hatte. Das Regime von Machthaber Kim Jong Un drohte Südkorea ultimativ mit Militärschlägen. Es warf der Regierung von Präsidentin Park Geun Hye in der von den Staatsmedien veröffentlichten Erklärung vor, einen "Einsatz zum Schlag gegen die Führung" in Pjöngjang geplant zu haben und diesen Plan umsetzen zu wollen. Südkorea müsse sich entschuldigen und die verantwortlichen Planer hinrichten lassen.

"Falls die unvergleichliche Verräterin Park Geun Hye und ihre Gruppe nicht auf das Ultimatum der Volksarmee antworten, wird die Artillerietruppe für große Entfernungen zu einer gnadenlosen Militäraktion übergehen", hieß es. Die Warnung ist die jüngste in einer Reihe von Drohungen, die Nordkorea zuletzt gegen Südkorea und die USA ausgestoßen hat. Nordkorea unterstellt den USA, durch ihre laufenden Militärübungen mit Südkorea einen Angriff vorzubereiten, was Washington und Seoul bestreiten.

Regimekritische Flugblätter in Nordkorea

Unterdessen verbreiteten südkoreanische Aktivisten tausende Nordkorea-kritische Flugblätter im Nachbarland. Sie nutzten wie bereits bei früheren derartigen Aktionen Gas-Luftballons, um sie über die streng bewachte Grenze zu bringen. In den kommenden drei Monaten wollen die konservativen Aktivisten nach eigenen Angaben weitere Flugblätter im Norden verteilen, insgesamt sollen es zehn Millionen Flyer sein.

Im Oktober 2014 hatten nordkoreanische Grenzsoldaten Ballons mit Flugblättern abgeschossen, was einen kurzen Schusswechsel an der Grenze auslöste. Die Spannungen in der Region nehmen seit einem nordkoreanischen Atomtest im Januar - dem vierten des Landes - und einem ebenfalls umstrittenen Raketenstart ständig zu. Der UN-Sicherheitsrat verschärfte jüngst seine Sanktionen gegen das kommunistische Regime.

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