Wer ist stärker? Spiderman oder Batman?

  30 März 2016    Gelesen: 1699
Wer ist stärker? Spiderman oder Batman?
Wie viele Cappuccino werden täglich in Manhattan getrunken? Manche Fragen im Bewerbungsgespräch sind besonders knifflig. Und so sollten Sie mit den sogenannten Brainteasern umgehen.
Eigentlich könnte man auch das als Frage in einem Bewerbungsgespräch verwenden: Was ist ein Brainteaser?

Ist ja nicht schlimm, wenn Sie als Bewerber davon noch nie gehört haben. Der Personaler gegenüber will nur wissen: Wie gehen Sie mit der unerwarteten Frage um? Bei Unkenntnis am besten laut denken, so lautet die Faustregel. Etwa so: Brain, tease - das Gehirn soll gekitzelt werden. Brainteaser sind Aufgaben, die etwas aus dem Bewerber herauskitzeln sollen.

Mit etwas Glück erfährt die Firma so von Eigenschaften der Bewerber, die nicht im Lebenslauf stehen. Meist sind Brainteaser deshalb ein wenig ausgefallener: Wer würde den Kampf zwischen Spiderman und Batman gewinnen? Schätzen Sie die Gesamtzahl der Autos in Spanien! Wie viel wiegt Deutschland? So was ist selbst mit gutem Allgemeinwissen kaum zu beantworten.

Kniffelfragen aus echten Bewerbungsgesprächen

Einmal im Jahr sammelt die Job-Plattform Glassdoor Brainteaser und andere Kniffelfragen ein. Repräsentativ ist das Ganze nicht: Auf der Plattform berichten nur Bewerber von ihren Erfahrungen, die dort angemeldet sind, die Berichte lassen sich schwer überprüfen. Für die Liste werden nach Unternehmensangaben über 2400 Fragen aus Vorstellungsgesprächen ausgewertet, die deutsche Bewerber in den vergangenen zwölf Monaten auf der Job- und Karrierecommunity geteilt haben.

Andere Bewerber bekommen so immerhin einen Eindruck, was ihnen blühen kann. Sie sind vielleicht nicht ganz so überrascht, wenn sie eine der folgenden Fragen hören:

Es ist nicht ausgemacht, dass Brainteaser überhaupt zum Einsatz kommen. Viele Personaler lehnen sie als Spielkram ab. Sie bezweifeln, dass sich damit Dinge herausfinden lassen, die ein einfühlsamer Interviewer nicht auch so herausbekommt.

Ein bisschen Hype scheint dazuzugehören. Jahrelang kursierte das Gerücht, dass Bewerber bei Google so geprüft werden, doch der Konzern dementierte.

Woanders sind sie gang und gäbe, vor allem bei Unternehmensberatungen. Das ist auch nicht so abwegig. Schließlich sind Fallstudien, wie sie in der Branche regelmäßig betrieben werden, oft ähnlich gelagert wie die Frage: "Wenn Sie alle Wohnungen in Nordrhein-Westfalen mit Parkett ausstatten, wie viel Holz muss im Schwarzwald abgeholzt werden?" - Das ist eine der Aufgaben, die Glassdoor in diesem Jahr zu den schwersten zählt.

Keine Scheu vor Unwissen

Was lernen wir daraus? Bleiben Sie ruhig, wenn jemand Ihr Hirn kitzeln will, denken Sie laut, und haben Sie keine Angst vor den eigenen Wissenslücken - der Personaler will auch sehen, wie Sie bei Unkenntnis weiterkommen. Eigentlich gibt es nur drei Möglichkeiten, eine Brainteaser-Frage im Vorstellungsgespräch zu versemmeln:

Sie kennen die Lösung aus dem Internet und präsentieren sie, ohne den gedanklichen Weg dahin nachzuzeichnen.

Vor lauter Schreck sagen Sie gar nichts.

Sie führen eine Diskussion darüber, was diese Frage mit dem Job zu tun hat, für den Sie sich bewerben.

Übrigens wiederholt sich auch vieles bei Brainteasern. Die Frage, wie viele Smarties irgendwo reinpassen, ist fast schon ein Klassiker. In diesem Jahr sollen sie in einen VW-Bus (Gegenfrage: Welches Baujahr?). Vor wenigen Jahren hieß es noch: Wie viele Smarties passen in einen Smart?

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