US-Panzertruppe soll Osteuropa abschirmen

  31 März 2016    Gelesen: 618
US-Panzertruppe soll Osteuropa abschirmen
Die Vereinigten Staaten reagieren auf die Forderungen der osteuropäischen Nato-Partner und wollen eine komplette Panzerbrigade nach Osteuropa verlegen. In Verbindung mit der russischen Reaktion werden Erinnerungen an den Kalten Krieg wach.
Die USA wollen eine komplette Panzerbrigade an die Ostflanke der Nato verlegen. In einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in Washington hieß es, man reagiere damit auf die Sorgen europäischer Alliierter angesichts einer russischen Aggression. Damit konkretisiert die US-Regierung die bisher bekannten Pläne.

Das europäische Kommando Eucom erklärte, die Verlegung der Kampfbrigade solle im Februar 2017 beginnen. US-Präsident Barack Obama hatte im Januar höhere Verteidigungsausgaben für Europa angekündigt. Europäische Verbündete der USA fordern seit längerem eine stärkere Truppenpräsenz der Vereinigten Staaten.

Russlands Nato-Botschafter Alexander Gruschko kündigte prompt Gegenmaßnahmen an. "Wir sind keine untätigen Beobachter, wir ergreifen regelmäßig militärische Maßnahmen, die wir für notwendig erachten, um diese verstärkte Präsenz auszugleichen, die durch nichts gerechtfertigt ist", sagte er dem TV-Sender Rossija-24.

"Das mordernste Gerät, was die Armee zu bieten hat"

Die Brigade soll rotierend zu Übungszwecken in verschiedenen Ländern eingesetzt werden. Das Pentagon machte über die exakten Orte keine Angaben. Infrage kommen als direkte Nachbarn Russlands die baltischen Staaten und Polen, außerdem Rumänien und Bulgarien. Nach dem für Ende 2017 geplanten Abschluss der Aufstockung hätten die USA dann drei Brigaden in Europa. Die geplante Verstärkung umfasst demnach 4200 Soldaten, 250 Panzer, außerdem Haubitzen, Kampffahrzeuge und weitere 1700 zusätzliche Fahrzeuge.

Alle neun Monate sollen in der Größe einer Brigade Truppen ausgetauscht und neues Material nach Europa gebracht werden. "Es wird das modernste Gerät sein, was die Armee anzubieten hat", hieß es. Statisches Gerät wird in einer Versorgungsbrigade in Deutschland, Belgien und den Niederlanden gelagert.

Das Pentagon erklärte, man werde in Europa modernere Truppen der USA und "größere Fähigkeiten" sehen. "Damit setzen wir die Strategie fort, unsere Nato-Alliierten und Verbündete unseres starken und angemessenen Vorgehens angesichts eines aggressiven Russland in Osteuropa und anderswo zu versichern", erklärte Eucom-Oberbefehlshaber General Philip Breedlove in der Mitteilung.

Verteidigungsminister Ashton Carter hob am Mittwoch zugleich die Bedeutung der Nato hervor. Das Bündnis habe seit seiner Gründung wichtige Arbeit für die internationale Sicherheit und die Sicherheit der USA geleistet, sagte er. US-Generalstabschef Joseph Dunford erklärte auf derselben Veranstaltung: "Die Bedeutung der Nato steht außer Frage." Beide reagierten damit auf Aussagen des umstrittenen republikanischen Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump. Dieser hatte in der vergangenen Woche gefordert, die amerikanischen Ausgaben für das Bündnis zu kürzen.

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