Französische Soldaten sollen Mädchen zu Sodomie gezwungen haben

  01 April 2016    Gelesen: 1085
Französische Soldaten sollen Mädchen zu Sodomie gezwungen haben
Neue Missbrauchsvorwürfe gegen französische und afrikanische Soldaten in der Zentralafrikanischen Republik haben international Empörung hervorgerufen.
Uno-Soldaten sowie unabhängige Friedenstruppen sollen in der Zentralafrikanischen Republik 98 Mädchen missbraucht und vier Mädchen zum Sex mit einem Hund gezwungen haben. Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon bezeichnete die Vorwürfe als schockierend. Er äußerte sich "zutiefst erschüttert" über die Berichte. Uno-Menschenrechtskommissar Zeid Ra`ad al-Hussein und der französische Uno-Botschafter versprachen die vollständige Aufklärung der Anschuldigungen.

Einige Soldaten "mit dunklen Absichten" missachteten offenbar ihren Auftrag, Menschen zu schützen, teilte Bans Sprecher Stephane Dujarric mit. Die Uno nehme diese "äußerst verstörenden Vorwürfe" sehr ernst, sagte Uno-Menschenrechtskommissar al-Hussein. Es gehe um den mutmaßlichen Missbrauch und die sexuelle Ausbeutung zahlreicher Frauen und Mädchen.

Frankreichs Uno-Botschafter François Delattre nannte die den Soldaten zur Last gelegten Taten "empörend und abscheulich" und kündigte umfassende Ermittlungen an. Sollten sich die Vorwürfe bestätigten, würden die Verantwortlichen hart bestraft. Die Anschuldigungen richten sich gegen französische Soldaten sowie Uno-Blauhelme aus Burundi und Gabun, die zwischen 2013 und 2015 in der Region Kemo stationiert waren.

Französischer Kommandeur soll Mädchen zu Sodomie gezwungen haben

Die Nichtregierungsorganisation Aids-Free World gab in einer Presseerklärung an, drei Mädchen hätten einem Uno-Menschenrechtsbeauftragten berichtet, ein Kommandeur der französischen Militäreinheit Sangaris habe sie im Jahr 2014 in einem Lager gefesselt, entkleidet und dazu gezwungen, Sex mit einem Hund zu haben. Alle drei hätten später ein wenig Geld erhalten. Ein viertes Opfer sei später an einer unbekannten Krankheit gestorben.

In Gesprächen kam auch der mutmaßliche sexuelle Missbrauch gegen 98 Mädchen ans Licht. Erst vergangenen Montag soll eine 16-Jährige ihrer Mutter zufolge von einem kongolesischen Uno-Soldaten vergewaltigt worden sein. Blauhelmsoldaten und andere Mitarbeitern von Uno-Missionen sollen 2015 Opfer in insgesamt 69 Fällen sexuell missbraucht haben. Die meisten Fälle gab es demnach zuletzt in der Zentralafrikanischen Republik.

Frankreich hatte den Militäreinsatz Sangaris in seiner ehemaligen Kolonie im Dezember 2013 angesichts der tödlichen Gewalt zwischen christlichen und muslimischen Milizen gestartet. Seit September 2014 sind in Zentralafrika zudem Blauhelmsoldaten der Uno-Truppe Minusca im Einsatz.

Seit Jahresbeginn wurden bereits Dutzende Fälle von Kindesmissbrauch durch Minusca-Soldaten gemeldet. Der Uno-Sicherheitsrat wollte bei einem nicht-öffentlichen Treffen in New York die neuen Vorwürfe erörtern. Anfang März hätte der Uno-Sicherheitsrat eine Resolution verabschiedet, um schärfer gegen den sexuellen Missbrauch durch Blauhelmsoldaten vorzugehen.

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