US-Präsident Donald Trump hat ein mögliches Ende des Zoll-Wettlaufs zwischen den USA und China signalisiert. "Ich möchte nicht, dass die Zölle noch höher werden, denn irgendwann kommt der Punkt, an dem die Leute nicht mehr kaufen", sagte Trump vor Reportern im Weißen Haus. China habe sich bereits mehrfach an die US-Regierung gewandt und es habe sehr gute Gespräche gegeben. Trump zeigte sich optimistisch, dass es zu einer Einigung kommen werde. Gleichzeitig betonte er, dass man viel Zeit habe.
In den vergangenen Wochen hatte der US-Präsident die Zölle auf chinesische Importe immer weiter erhöht, nachdem Peking mit Gegenzöllen reagiert hatte. Inzwischen belaufen sich die Einfuhrabgaben für chinesische Waren auf 145 Prozent. Chinas Gegenzölle liegen bei 125 Prozent. Peking hatte vergangene Woche erklärt, dass es auf ein "Zahlenspiel mit Zöllen" nicht reagieren werde, und signalisierte damit selbst, dass die allgemeinen Zölle nicht weiter steigen würden.
Zwar stehen die beiden Länder in Kontakt, laut Insidern ist ein freier Austausch auf hoher Ebene, der zu einer Einigung führen könnte, bisher aber ausgeblieben. Auf Nachfrage von Journalisten wollte Trump die Art der Gespräche zwischen Washington und Peking bislang nicht spezifizieren. Er wollte auch nicht sagen, ob er bereits mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping gesprochen hat.
Einigung "in drei oder vier Wochen"
Trump geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass man sich mit allen Handelspartnern einigen werde. Wenn nicht, sei das auch in Ordnung. Auf die Frage einer Journalistin, wann mit einer Einigung zu rechnen sei, sagte er: "Ich würde denken, dass das in den kommenden drei oder vier Wochen abgeschlossen sein wird." Es war unklar, ob er sich nur auf China oder weitere Länder bezog. Sein Gespräch mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die in Washington zu Gast war, sei "großartig" gewesen.
Trump sagte weiter, man müsse sich die USA wie ein "großes, schönes Kaufhaus" vorstellen, bevor dieses Geschäft durch das Internet zerstört wurde, "und jeder will ein Stück von diesem Geschäft." Es gäbe nun mit Blick auf Zölle einen "kleinen Übergang". Es werde aber alles "toll" für die USA laufen.
Ein weiteres Thema, das immer noch zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt steht, ist der Verkauf der chinesischen Kurzvideo-App TikTok in den USA. Trump hatte zuletzt wiederholt die Frist für das in China ansässige Mutterunternehmen ByteDance verlängert, sich von dem US-Arm der von 170 Millionen Amerikanern genutzten App zu trennen. Nun sagte er, dass der TikTok-Deal erst einmal warten müsse, bis die Handelsfrage geklärt sei. "Wir haben einen Deal für TikTok, aber es wird von China abhängen, also werden wir das einfach verschieben, bis diese Sache auf die eine oder andere Weise gelöst ist", so Trump.
Quelle: ntv.de, ino/dpa/rts
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