Die US-Regierung von Präsident Donald Trump soll einem Medienbericht zufolge damit begonnen haben, Hunderte amerikanische Soldaten aus Syrien abzuziehen. Das US-Militär schließe drei seiner acht kleinen Stützpunkte im Nordosten des Landes und reduziere damit die Truppenstärke von 2000 auf etwa 1400, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf zwei nicht namentlich genannte US-Beamte. Das Pentagon beantwortete eine entsprechende Nachfrage zunächst nicht.
Die Zeitung schrieb weiter, dass nach 60 Tagen geprüft werden solle, ob weitere Kürzungen vorgenommen werden sollten. Die militärischen Befehlshaber hätten empfohlen, mindestens 500 US-Soldaten in Syrien zu belassen.
Die US-Soldaten sind zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in der Region stationiert. Der IS beherrschte einst große Gebiete in Syrien und im benachbarten Irak. Die Organisation wurde militärisch besiegt, hat sich seitdem aber international ausgebreitet und plant weiterhin Terroranschläge im Westen oder stiftet zu diesen an.
Neue Lage nach Assads Sturz
In den vergangenen Jahren hat der IS seine Fähigkeiten in Syrien wieder stetig ausgebaut und könnte den Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad Anfang Dezember nutzen, um weiter an Stärke zu gewinnen. So hatte der IS Gelegenheit, große Waffenarsenale der alten Regierung in seinen Besitz zu bringen. Andere Bedrohungen wie iranisch unterstützte Milizen und russische Truppen hätten nach dem Sturz Assads aber vorerst an Bedeutung verloren, schrieb die "New York Times".
In Syrien war 2011 ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Die islamistische HTS-Miliz und mit ihr verbündete Gruppen hatten am 8. Dezember 2024 den langjährigen syrischen Machthaber Assad gestürzt. Ende Januar wurde HTS-Chef Ahmed al-Scharaa zum Übergangspräsidenten ernannt. Mitte März unterzeichnete er eine Verfassungserklärung für eine fünfjährige Übergangsperiode. Diese soll die Gewaltenteilung, Rechte für Frauen sowie die Presse- und Meinungsfreiheit in Syrien garantieren. Zugleich wird in der Übergangsverfassung festgelegt, dass allein der Präsident die oberste Exekutivgewalt ausübt. Nach dem Ende der Übergangsperiode sollen dann Wahlen abgehalten werden.
Quelle: ntv.de, sba/dpa
Tags: