Zu seiner langjährigen Tätigkeit als Botschafter sagte Falin: „Ich tat das, damit die Deutschen einsehen: Die größte Tragödie, die uns in den grausamen Krieg verwickelt hat, soll uns eine harte Lehre sein. Leider sind aber nicht alle bereit, diese Lehre zu verinnerlichen, obwohl die Gelegenheit und die Voraussetzungen dafür immer noch bestehen.“
Valentin Falin hatte seine diplomatische Tätigkeit in der DDR noch unter Stalin begonnen. Der junge Fachberater analysierte Unterlagen, die beim Außenministerium sowohl aus offenen Quellen als auch vom Geheimdienst eingingen, und schrieb Berichte für die Staatsführung der UdSSR. Er war Berater von Außenminister Andrej Gromyko und verfasste öffentliche Reden für Nikita Chruschtschow. 1971 bis 1978 war er Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland. Anfang der 80er Jahre fiel er aber, wie er es nannte, in Ungnade.
Bis 1991 bekleidete er hohe Ämter im Zentralkomitee der KPdSU. Danach zog er nach Deutschland und war auf Einladung Egon Bahrs als Professor für Geschichte am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg tätig. 2000 kehrte er nach Russland zurück. Er hält immer noch Referate und fasziniert dabei seine Zuhörer durch hervorragendes Gedächtnis und Gedankentiefe.
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