Irak: Türkisches Botschaftsgebäude in Mosul offenbar bei Luftangriff zerstört

  04 April 2016    Gelesen: 833
Irak: Türkisches Botschaftsgebäude in Mosul offenbar bei Luftangriff zerstört
Die seit Juni 2014 von der Terrormiliz IS (Daesh) gehaltene Stadt Mosul wurde am Montagmorgen zum Ziel von Luftangriffen der internationalen Koalition.
Das türkische Konsulat in Mosul, im Juni 2014 Schauplatz einer Geiselnahme mehrerer türkischer Diplomaten und ihrer Angehörigen durch die Terrormiliz Daesh (IS), die weitgehend widerstandslos die Millionenstadt einnehmen konnte, ist offenbar zerstört worden. Dem türkischen Außenministerium zufolge soll das Objekt im Zuge von Luftangriffen getroffen worden sein, die Kampfflugzeuge der Anti-US-Koalition am Montag im Nordirak durchgeführt hatten. Seit die Terrormiliz das Objekt im Zuge ihrer Offensive von vor knapp zwei Jahren eingenommen hatte, wurde es von den Extremisten okkupiert.

Die 49 Geiseln selbst, die aus dem Gebäudekomplex verschleppt und über mehrere Monate hinweg gefangen gehalten wurden, konnten im September 2014 infolge von Verhandlungen der Nationalen Geheimdienstorganisation (MİT) mit den Geiselnehmern befreit werden. Aus Rücksicht auf das Schicksal der Betroffenen hatte die Türkei ihre geplante Beteiligung an der Anti-IS-Koalition bis zur erfolgreichen Geiselbefreiung hinausgezögert. Über die heutigen Luftangriffe erklärt das türkische Außenministerium, diese hätten um 03.00 Uhr Ortszeit (01.00 MEZ) nach Beratungen zwischen Kommandanten der Koalitionstruppen und türkischen Offiziellen begonnen.

Beobachtern zufolge könnten die Angriffe bereits Teil der seit mehreren Monaten vorbereiteten Rückeroberung der immer noch vom IS besetzten Millionenstadt sein. Mit 2,9 Millionen Einwohnern ist Mosul nach Bagdad die zweitgrößte Stadt des Irak. Im Laufe der vorangegangenen Wochen hatte es bereits mehrfach Angriffe der Anti-IS-Koalition auf Positionen der Terrormiliz im Umland der Stadt gegeben. Mehrere tausend Menschen haben es bisher geschafft, aus der nordirakischen Metropole zu fliehen.

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