Nach dem Flughafen-Chaos der vergangenen Wochen macht die Lufthansa Reisenden Hoffnung auf ein geregeltes Flugprogramm im verbleibenden Sommer. "In diesem Sommer können 99 Prozent aller Lufthansa Group-Ferienflüge und 95 Prozent des gesamten Flugprogramms stattfinden", sagte der Leiter des Lufthansa-Drehkreuzes München, Stefan Kreuzpaintner, der "Augsburger Allgemeinen". "Alle Partner wissen, dass sie jetzt alles für einen stabilen Flugverkehr tun müssen."
Die Fluggesellschaft hatte zuletzt wegen Personalmangels tausende Flüge aus dem Programm genommen. Am Mittwoch führte außerdem ein Warnstreik des Bodenpersonals zu massiven Behinderungen. "Jede Flugstreichung ist eine zu viel für unsere Gäste", sagte Kreuzpaintner der "Augsburger Allgemeinen". "Mit den aktuellen Flugplananpassungen schaffen wir aber Stabilität."
Zugleich sagte der Lufthansa-Manager für die kommenden Monate steigende Ticketpreise voraus. "Die Preisentwicklung des Kerosins ist ein wesentlicher Kostentreiber für alle Airlines. Leider kommen wir nicht umhin, diesen Preisanstieg an die Kunden weiterzugeben."
Steht Pilotenstreik bevor?
Von einer kompletten Weitergabe der Mehrkosten an die Passagiere könne aber nicht die Rede sein, sagte Kreuzpaintner. "Den Preis gibt der Markt vor. Und der zeichnet sich durch einen starken Wettbewerb aus, der einen Preisanstieg nur bedingt zulässt."
Der Lufthansa droht allerdings neuer Ärger: Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit lässt ihre Mitglieder über einen möglichen Arbeitskampf abstimmen. "Ich gehe persönlich davon aus, dass die Zustimmung da sein wird", sagte der Gewerkschaftssprecher Matthias Baier auf Anfrage. Der Flugverkehr hatte sich da nach dem Ende des Bodenpersonal-Streiks gerade wieder weitgehend normalisiert.
Das Ergebnis der Urabstimmung der Vereinigung Cockpit soll am Sonntag vorliegen. In den bisherigen sechs Tarifrunden habe sich "leider nichts getan", sagte Baier weiter. Die Vereinigung Cockpit fordert demnach eine Gehaltserhöhung um 5,5 Prozent für 2022, einen automatischen Inflationsausgleich sowie eine Anpassung der Tarifstruktur.
Auch bei einer Zustimmung der Piloten zu einem Arbeitskampf komme es nicht sofort zu einem Streik, beide Seiten seien gesprächsbereit, betonte Baier. "Am Ende wird es ein Verhandlungsergebnis geben - die Frage ist nur, wird davor nochmal einen Arbeitskampf notwendig sein oder nicht."
Quelle: ntv.de, mba/AFP
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