Über den Status des Dollar als am häufigsten gehaltene Devise der Welt ist viel debattiert worden. Als der Euro eingeführt wurde, hatten einige Beobachter prognostiziert, dass er eines Tages den Status des Greenback als wichtigste Reservewährung der Welt in Frage stellen könnte. Doch nachdem der Anteil des Euro an den Reserven 2009 auf den Höchststand von fast 28 Prozent gestiegen, ist seine Verwendung als Reservewährung in den vergangenen Jahren wieder gesunken.
Niedrigste Stand seit 2002
Im vierten Quartal machte der Euro 19,9 Prozent der an den Internationalen Währungsfonds (IWF) gemeldeten Reservewährungen aus. Das war der niedrigste Stand seit 2002.
Selbst wenn man die Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar im vierten Quartal berücksichtigt, deuten die Daten laut Analysten der Scotiabank darauf hin, dass Investoren in Euro denominierte Reserven in dem Quartal verringert haben. Zentralbanken haben ihren Euro-Anteil in den vergangenen Jahren reduziert, als die Europäische Zentralbank die Zinsen in den negativen Bereich senkte.
Verschiebungen
Das britische Pfund Sterling kam zum Jahresende auf einen Anteil von 4,9 Prozent an den Reserven. Das ist ein Anstieg von 4,7 Prozent im dritten Quartal und ein neues Hoch für die Währung.
Relativiert wird die Aussagekraft der Daten jedoch dadurch, dass es zu starken Veränderungen bei den zuzuordnenden und den nicht zuzuordnenden Devisenreserven kam. DZ-Bank-Analystin Dorothea Huttanus weist darauf hin, dass die Summe der zuzuordnenden Reserven im Berichtsquartal um 200 Milliarden Dollar zunahm, die der nicht zuzurodnenden aber um 479 Milliarden Dollar sank. Sie vermutet, dass dahinter Verschiebungen bei den chinesischen Reserven stecken, die sich aus der neuen Rolle des Renminbi als Teil des Wechselkurskorbes des Internationalen Währungsfonds (IWF) ergeben.
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