Vor allem zwei Firmen erhalten Geld aus Gasumlage

  23 Auqust 2022    Gelesen: 532
  Vor allem zwei Firmen erhalten Geld aus Gasumlage

Einen Bedarf von 34 Milliarden Euro melden die Konzerne aus der Gasumlage an. Davon profitieren vor allem zwei Unternehmen: Uniper sowie die ehemalige Gazprom Germania. Nur acht Prozent des Geldes gehen an die weiteren Gaslieferanten.

Ein Großteil der milliardenschweren Umlage zur Rettung von Gasimporteuren entfällt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur auf zwei Unternehmen. Über 90 Prozent der 34 Milliarden Euro, die für die Gasumlage bis April 2024 anfallen, geht demnach an zwei Gashandelspartner mit Russland: Uniper und die bisherige Gazprom Germania.

Uniper hatte in der vergangenen Woche erklärt, mehr als 50 Prozent der Umlage zu erhalten, allerdings ohne eine genaue Summe zu nennen. Dem Vernehmen nach sollen es etwa zwei Drittel sein. Weitere etwa 25 Prozent gehen demnach an Sefe (vormals Gazprom Germania) sowie deren Hauptvertragspartner Wingas und VNG.

Die verbleibenden etwa 8 Prozent der Umlagekosten entfallen den Angaben zufolge auf die übrigen acht Unternehmen. Von diesen acht Unternehmen hat RWE bereits öffentlich erklärt, auf die Umlage verzichten zu wollen.

Ohne Umlage droht Zusammenbruch des Energiemarkts

Die Umlage von 2,4 Cent pro Kilowattstunde soll ab Anfang Oktober greifen und Importeuren zugutekommen, die zu hohen Preisen Ersatz für ausbleibendes Gas aus Russland kaufen müssen. Mit zwei weiteren Umlagen für die Netzsteuerung (Regelenergie) und die Gasspeicher sind insgesamt 3,26 Cent pro Kilowattstunde zu zahlen, inklusive 7 Prozent Mehrwertsteuer. Ohne die Umlage hätte nach Angaben des Wirtschaftsministeriums ein Zusammenbruch des deutschen Energiemarktes mit noch höheren Gaspreisen gedroht.

Der Gaspreis in Europa schießt derweil weiter in die Höhe und verschärft die Sorgen in der Wirtschaft. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) forderte wegen der hohen Energiepreise schnelle Entlastungen für Unternehmen. Er schlug eine Senkung der Energiesteuer auf den Gasverbrauch vor. DIHK-Präsident Peter Adrian sagte, die geplante Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas sei "für die Unternehmen in der Regel wirkungslos, weil es in ihren Büchern ein durchlaufender Posten ist. Stattdessen wäre eine dauerhafte Senkung der Energiesteuer auf den Gasverbrauch der Betriebe auf das europäische Mindestniveau eine einfache und schnell wirkende Entlastung."

Der Gaspreis in Europa stieg am Montag noch einmal kräftig - in der Spitze um 18 Prozent bis auf 292,50 Euro pro Megawattstunde. Das wurde am Markt mit der Ankündigung einer neuerlichen Unterbrechung der russischen Gaslieferungen nach Europa durch die Pipeline Nord Stream 1 erklärt.

Quelle: ntv.de, mli/dpa


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