Frauenrechtlern geht der Entwurf nicht weit genug. Die Stuttgarter Sozialarbeiterin Sabine Constabel sagte ebenfalls in der ARD, Deutschland werde weiter "das Bordell Europas" bleiben. So wäre eine Altersgrenze für Prostituierte von 21 Jahren sinnvoll gewesen, da vor allem jüngere Frauen aus Osteuropa zur Prostitution gezwungen würden. "Aber die SPD hat das vom Tisch gewischt", beklagte Constabel.
Maas verspricht sich von dem Gesetz gegen Zwangsprostitution eine Abschreckungswirkung für Freier. "Wir treffen als Staat eine Grundentscheidung, dass wir so was nicht akzeptieren und auch nicht tolerieren, und dass wir mit den strafrechtlichen Möglichkeiten, die wir haben, dagegen vorgehen. Das muss jeder wissen, der sich darauf einlässt." Die Strafandrohung gilt für Fälle, in denen die persönliche oder wirtschaftliche Zwangslage oder die Hilflosigkeit einer Person ausgenutzt wird. Zuhältern von Zwangsprostituierten drohen Strafen von bis zu zehn Jahren.
Nach dem neuen Gesetzentwurf sollen Menschenhandel und Zwangsprostitution härter bestraft werden. Freier machen sich damit in Zukunft strafbar, wenn sie etwa die Zwangslage oder Hilflosigkeit einer Person ausnutzen. Zuhältern von Zwangsprostituierten können demnach bis zu zehn Jahren Strafe drohen. Der Freier kann allerdings straffrei ausgehen, wenn er die Zwangsprostitution anzeigt. Erst im März hatte das Kabinett ein Prostitutionsschutzgesetz beschlossen, das die geplante Strafrechtsänderung nun ergänzen soll.
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