Merkel erhielt den "Nansen"-Preis für ihre Verdienste um die Aufnahme von Flüchtlingen

  11 Oktober 2022    Gelesen: 841
 Merkel erhielt den "Nansen"-Preis für ihre Verdienste um die Aufnahme von Flüchtlingen

Ihr Bekenntnis zur Hilfe war in Deutschland umstritten, fand aber im Sommer 2015 auch Millionen Unterstützende. Nun ist Ex-Kanzlerin Merkel für ihre Flüchtlingspolitik ausgezeichnet worden – und zitierte Erich Kästner.

Mit dem Satz »Wir schaffen das« hatte die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel im Sommer 2015 die Deutschen ermuntert, Menschen in Not zu helfen. Der Satz wurde zum geflügelten Wort; ein Satz der Zuversicht bei den einen, ein Symbol für Hohn bei anderen. Nun ist Merkel mit dem renommierten Nansen-Preis des Uno-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) ausgezeichnet worden – und hat die Auszeichnung den Menschen in Deutschland gewidmet, die sich für Geflüchtete einsetzen.

Merkel nahm am Montagabend in Genf den hohen Uno-Preis entgegen, mit dem die Organisation Merkels Rolle auf dem Höhepunkt der syrischen Flüchtlingskrise 2015 und 2016 würdigte. Merkel zitierte Erich Kästner in ihrer Dankesrede: »Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.«

Es hätten damals viele Menschen in den Kommunen und Gemeinden sowie viele Freiwillige mitgeholfen, die Herausforderungen zu bewältigen, sagte Merkel. »Aus meiner Sicht gilt diese Ehrung deshalb vor allem den unzähligen Menschen, die damals angepackt haben, denen es zu verdanken ist, dass wir die Situation bewältigt haben, dass wir es geschafft haben«, sagte Merkel. Das Preisgeld in Höhe von 150.000 Dollar (rund 152.000 Euro) stellte sie zu gleichen Teilen vier regionalen Preisträgern zur Verfügung, die gleichzeitig ausgezeichnet wurden, darunter eine Ärztin im Irak und eine Frau, die Geflüchtete in Costa Rica seit mehr als 50 Jahren unterstützt.

Merkels damalige Worte »Wir schaffen das« wurden zu einem geflügelten Wort, das auch der italienische Chef des Uno-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), Filippo Grandi, oft auf Deutsch wiederholt. »Der Preis ist eine Anerkennung für die Ex-Kanzlerin, weil sie an der Regierung war und letztlich die Entscheidungen getroffen hat«, sagte Grandi. »Aber es ist auch eine Anerkennung dafür, was ganz Deutschland gemacht hat, um mehr als eine Million Menschen aufzunehmen.«

spiegel


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