Lawrow: Westen will Asien-Pazifik-Region schlucken

  13 November 2022    Gelesen: 369
  Lawrow: Westen will Asien-Pazifik-Region schlucken

Beim Asean-Gipfel teilt Russlands Außenminister gleich mehrfach gegen NATO und USA aus. Diese wollten die Asien-Pazifik-Region militarisieren, um chinesische und russische Interessen zu beschneiden. Dass eine gemeinsame Abschlusserklärung scheitert, liege an inakzeptablen Forderungen.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat den USA und der NATO vorgeworfen, eine Vormachtstellung in der Asien-Pazifik-Region einnehmen zu wollen, indem sie diese militarisierten. "Die USA und ihre Verbündeten sowie die NATO versuchen jetzt, diese Region zu schlucken", sagte Lawrow nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass am Rande des Gipfels der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean. Ziel sei die Militarisierung der Region, "mit dem offensichtlichen Fokus darauf, China und die russischen Interessen in der Region einzugrenzen", betonte er in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh.

US-Präsident Joe Biden bezog bei dem Gipfel deutlich Position gegen China. Nach Angaben des Weißen Hauses wies er die Territorialansprüche Chinas im Südchinesischen Meer zurück. Die Entscheidung des internationalen Schiedsgerichts in Den Haag, das Chinas Ansprüche 2016 als unrechtmäßig abgewiesen hatte, sei "endgültig und rechtlich bindend". Die Freiheit der Schifffahrt und des Überfluges im Süd- wie im Ostchinesischen Meer vor Japan müsse respektiert werden.

Global wollten die USA energisch mit China konkurrieren, hieß es aus dem Weißen Haus. Auch wollten sie auf Menschenrechtsverletzungen hinweisen. Gleichzeitig sollten aber die Kommunikationsverbindungen aufrechterhalten bleiben, "um zu verhindern, dass der Wettbewerb in einen Konflikt ausartet".

"Absolut inakzeptable Sprache" zur Ukraine

Lawrow sagte, eine gemeinsame Abschlusserklärung des Gipfels sei an Streitigkeiten um den Wortlaut zur Situation in der Ukraine gescheitert. "Heute wurden keine kollektiven Entscheidungen getroffen, weil die USA und ihre westlichen Verbündeten auf einer absolut inakzeptablen Sprache in Bezug auf die Lage in und um die Ukraine bestanden haben."

Lawrow reist vom Asean-Treffen zum Gipfel der Gruppe der großen Wirtschaftsmächte (G20) auf der indonesischen Insel Bali weiter. Er vertritt dort Präsident Wladimir Putin, der seine Teilnahme abgesagt hatte. Dagegen will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Videoansprache an das Treffen im Ferienort Nusa Dua richten. Beim Asean-Treffen in Kambodscha konnten sich die zehn Mitgliedsländer hingegen nicht auf eine Videoansprache Selenskyjs einigen.

Quelle: ntv.de, chl/dpa


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