Siemens rauscht kraftvoll ins neue Jahr

  17 November 2022    Gelesen: 601
  Siemens rauscht kraftvoll ins neue Jahr

Ein schwieriges Jahr liegt hinter dem größten deutschen Industriekonzern. Doch Siemens geht mit Schwung ins neue Geschäftsjahr. Nachdem es zuletzt erstmals seit langem ein Quartal mit Verlust gegeben hatte, sprudeln jetzt wieder Gewinne in Milliardenhöhe.

Siemens hat das von Ukraine-Krieg und hohen Abschreibungen geprägte Geschäftsjahr mit einem Milliardengewinn abgeschlossen. Nach einem starken vierten Quartal steht unter dem Strich ein Plus von 4,4 Milliarden Euro, wie der Konzern in München mitteilte. Im seit Oktober laufenden neuen Geschäftsjahr will Siemens wieder deutlich mehr verdienen.

Das zentrale industrielle Geschäft war bei Siemens sogar auf Rekordniveau gelaufen. Dort verdiente Siemens 10,3 Milliarden Euro - allein in dieser Sparte ein Plus um 17 Prozent und mehr als Analysten erwartet hatten. Im 175. Jahr seines Bestehens übersprang Siemens damit erstmals die 10-Milliarden-Euro-Marke. Dass der Gewinn unter dem Strich um 34 Prozent sank, lag vor allem an einer bereits im Sommer angefallenen Milliardenabschreibung auf die verbliebenen Anteile am vor gut zwei Jahren an die Börse gebrachten Energiegeschäft Siemens Energy.

Sie hatte dem Konzern sogar das erste Verlustquartal seit mehr als einem Jahrzehnt beschert. Großen Anteil daran hatte die spanische Windkrafttochter Siemens Gamesa, die im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Rekordverlust aufgehäuft hatte. Siemens Energy ist gerade dabei, das deutsch-spanische Tochterunternehmen komplett zu übernehmen. Aber auch der Rückzug aus Russland hatte das Geschäft belastet.

Umsatz schießt nach oben

Insgesamt legte der Siemens-Umsatz dennoch nominal um knapp 16 Prozent auf 72 Milliarden Euro zu. Auch die Aktionäre bekommen vom Gewinnrückgang nichts zu spüren: Die Dividende soll um 25 Cent auf 4,25 Euro pro Aktie steigen.

"Die hohe Nachfrage nach unseren Hardware- und Software-Angeboten hält an", erklärte Vorstandschef Roland Busch. Das gelte auch für das Geschäft mit digitalen Produkten, dem sein Augenmerk gilt. Der Umsatz in dem Bereich wuchs um 15 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro und übertraf damit die Erwartungen. Der Auftragseingang schwoll um 17 Prozent auf 89 Milliarden Euro an.

Busch sprach von einem "extrem herausfordernden Jahr" und einer "hervorragenden Leistung". Im vierten Geschäftsquartal war die Welt bei Siemens mit einem satten Gewinn von 2,9 Milliarden Euro auch bereits wieder in Ordnung.

Für das laufende Jahr erwartet Siemens einen deutlichen Anstieg beim Gewinn. Bereinigt um gewisse Kaufpreiseffekte soll er auf 8,70 bis 9,20 Euro je Aktie steigen. Das wäre ein Anstieg um 59 bis 68 Prozent - im abgelaufenen Jahr waren es 5,47 Euro je Aktie.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa/AFP/DJ


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