RKI beobachtet Anstieg von Omikron-Sublinie

  18 November 2022    Gelesen: 676
  RKI beobachtet Anstieg von Omikron-Sublinie

Die Herbstferien scheinen Corona ausgebremst zu haben: In den Daten bis zur vergangenen Woche beobachtet das RKI weiter einen abnehmenden Trend. Eine Omikron-Sublinie ist im Aufwind, und die scheint den Immunschutz noch etwas besser zu umgehen als ihre Vorgänger.

Die Verbreitung der relativ neuen Omikron-Sublinie BQ.1.1 in Deutschland hat merklich zugenommen. Der Anteil dieses Erregers in einer Stichprobe habe vorvergangene Woche bei über acht Prozent gelegen, "was einer Vervierfachung des Anteils in den letzten vier Wochen entspricht", schreibt das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem Covid-19-Wochenbericht. BQ.1 hingegen stagnierte demnach mit einem Anteil von unter vier Prozent.

BQ.1 und BQ.1.1 sind Abkömmlinge von BA.5 - der Omikron-Variante, die seit Monaten für das Gros der Ansteckungen hierzulande sorgt. Beide dürften nach Modellierungen der europäischen Seuchenschutzbehörde ECDC zu Beginn von 2023 mehr als 80 Prozent der Fälle verursachen. Berücksichtigt man den Verzug in den RKI-Daten, ist aktuell bereits von höheren Anteilen auszugehen als im Bericht angegeben. Ersten Erkenntnissen zufolge können diese Erreger der Immunantwort von Menschen, die geimpft und/oder genesen sind, besser entgehen als ihre Vorgänger. Bisher gibt es Fachleuten zufolge jedoch keine Anzeichen, dass der etwa in sozialen Medien gebrauchte Spitzname von BQ.1.1 - "Cerberus", beziehungsweise "Höllenhund" - Programm ist. Eine erhöhte Krankheitslast wird bisher nicht beobachtet. In Frankreich, wo BQ.1 schon weiter verbreitet ist als in Deutschland, zählte die Zeitung "L'Indépendant" unter den beobachteten Symptomen neben den üblichen wie Unwohlsein, Husten, Halsschmerzen und Atembeschwerden auch starke Kopfschmerzen und Herzrhythmusstörungen auf.

Deutlich weniger Tests als im September

"Ein abnehmender Trend" habe sich auch in der vergangenen Woche fortgesetzt, schreibt das RKI zur Entwicklung der gemeldeten Corona-Fälle in Deutschland. Die Auswertungen zeigen zudem, dass vergangene Woche so wenige Labortests auf Sars-CoV-2 gemacht wurden wie zuletzt Anfang September: etwa 509.000. In der Zwischenzeit hatte es auch schon wieder mehr als 900.000 Tests pro Woche gegeben.

 Die RKI-Daten zu schweren Krankheitsverläufen deuten ebenfalls auf eine derzeit rückläufige Entwicklung hin: Die Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Covid-19 sei leicht zurückgegangen, hieß es. Auch auf den Intensivstationen im Land wurden weniger Schwerkranke als zuvor mit dem Virus behandelt. Insgesamt hält das Institut akute Atemwegsinfektionen im Herbst für schwerer zu verhindern, da sich Menschen häufiger und länger in Räumen aufhielten. Es sei daher in den nächsten Wochen mit einer hohen Zahl an solchen Ansteckungen zu rechnen.

Quelle: ntv.de, ino/dpa


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