Brandstiftung in Bingen: Polizei entdeckt Hakenkreuze nach Hausbrand

  07 April 2016    Gelesen: 700
Brandstiftung in Bingen: Polizei entdeckt Hakenkreuze nach Hausbrand
Bei einem Feuer in Bingen sind sechs Menschen verletzt worden. In dem Haus lebten auch Zuwanderer, die Tat könnte einen rechtsradikalen Hintergrund haben.
Mitten in der Nacht ist in einem Haus im rheinland-pfälzischen Bingen ein Feuer ausgebrochen. Sechs Menschen wurden verletzt, die Polizei ermittelt wegen schwerer Brandstiftung und richtete eine Sonderkommission ein.

Bei den Löscharbeiten entdeckten die Einsatzkräfte drei Hakenkreuze. Ein rechtsradikaler Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden, teilte ein Sprecher mit.

Die mit schwarzer Farbe gemalten Hakenkreuze seien "vermutlich frisch aufgebracht und könnten in Verbindung zum Brand stehen", berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft. In dem Mehrfamilienhaus wohnten neben Deutschen auch Zuwanderer.

Die genaue Brandursache war zunächst unklar. "Wir ermitteln in alle Richtungen", sagte ein Polizeisprecher. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Hakenkreuze als falsche Fährte angebracht worden seien.

Als das Feuer gegen drei Uhr bemerkt wurde, waren 24 der insgesamt 31 Bewohner zu Hause. Vier Bewohner und zwei Feuerwehrleute erlitten Rauchvergiftungen. Das Haus ist laut Polizei vorerst nicht bewohnbar.

Die Stadt Bingen richtete ein Zelt zur ersten Versorgung der Betroffenen ein, sie stellte außerdem eine Halle mit Schlafplätzen zur Verfügung. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer sowie Integrationsministerin Irene Alt kündigten einen Besuch des Brandorts an.

Bereits am Mittwoch waren bei einem Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft in Neutraubling in Bayern neun Menschen verletzt worden. Die Asylbewerber, darunter eine schwangere Frau und zwei Kleinkinder im Alter von sechs Monaten sowie zwei Jahren, erlitten leichte Rauchgasvergiftungen, wie die Polizei am Donnerstag in Regensburg mitteilte. Nach Angaben der Polizei war die Brandursache zunächst unklar, es gebe bislang keine Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund.

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