Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) berichtet, dass Berenberg eng mit dem in die Schlagzeilen geratenen Dienstleister Mossack Fonseca zusammengearbeitet habe. Der NDR verweist als Grund für diese Behauptung auf die Tatsache, dass ein Sohn eines Mitbegründers der panamaischen Firma ein einjähriges Praktikum bei Berenberg absolviert habe. „Das Geldhaus wird in E-Mails an Kunden des panamaischen Unternehmens immer wieder als Referenzadresse genannt, wenn es darum geht schnell und effizient ein Konto für eine Briefkastenfirma zu eröffnen“, heißt es in dem Bericht des NDR.
Die Schweizer Tochtergesellschaft der Berenberg Bank soll mindesten 76 Konten für Offshorefirmen in Panama bereitgestellt haben. Zudem hätten „Töchter der Berenberg Bank mindestens 13 Briefkastenfirmen an Kunden weitervermittelt. Die Firmen arbeiten in der Regel mit Scheindirektoren, die den wahren Besitzer verschleiern. Mit solchen Firmen kann man legalen Geschäften nachgehen. Steuerfahnder sehen darin aber auch geeignete Konstrukte, um Steuern zu hinterziehen und Geld zu waschen“, so der NDR.
Unklar ist, inwieweit die Hamburger Zentrale von den Aktivitäten des Schweizer Ablegers wusste und ob diese überhaupt strafbar waren. Gegenüber dem NDR erklärte die Privatbank, dass es keine Hinweise darauf gebe, „dass die Berenberg Bank (Schweiz) AG oder andere Gesellschaften der Berenberg Gruppe Offshore-Gesellschaften selbst erworben und weitervermittelt haben.“ Selbstverständlich führen man aber Konten für Offshore-Gesellschaften – dies sei gängige und legale Praxis. Die Verantwortung für das „operative Geschäft der Berenberg Bank Zürich liege bei der Geschäftsleitung in der Schweiz.
Panama ist weltweit nur ein Schwerpunkt, an dem mutmaßlich Steuervermeidung oder Geldwäsche betrieben wird. Weniger bekannt ist beispielsweise, dass in den USA eine Reihe von „Steueroasen“ wie beispielsweise die Bundesstaaten Nevada, Wyoming oder South Dakota existieren.
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