Der US-Autobauer Ford will in Köln und Aachen 2300 Stellen abbauen. Dies sei aus Kostengründen nötig, teilte Ford mit. Die meisten Jobs sollen in den nächsten drei Jahren in der Kölner Entwicklungsabteilung wegfallen, zudem ist die Verwaltung betroffen. In Köln arbeiten derzeit rund 14.000 Menschen für Ford, in dem Aachener Forschungszentrum circa 200.
Der Betriebsrat hatte das Vorhaben bereits im Januar publik gemacht und damals sogar den Wegfall von bis zu 3200 Jobs in Köln und Aachen befürchtet. Auch in Großbritannien werden Stellen gestrichen, insgesamt will Ford sein Personal in Europa um 3800 Männer und Frauen reduzieren.
Ford ist im Umbruch, der Autokonzern schwenkte relativ spät auf Elektrokurs ein. In diesem Jahr sollen die ersten in Europa hergestellten reinen Ford-Elektroautos in Köln vom Band rollen, das Verbrennermodell Fiesta wird hingegen eingestellt. Ab 2030 will Ford in der EU nur noch Elektroautos verkaufen und keine Verbrenner-PKW mehr. Für die Elektroproduktion investiert das Unternehmen zwar einen Milliardenbetrag in Köln, mit den nun bekannt gewordenen Entlassungen verliert die Domstadt als Ford-Entwicklungsstandort aber an Bedeutung.
Ford hat Probleme im Europa-Geschäft
Für Branchenkenner kommt das Vorhaben der US-Amerikaner nicht überraschend. Ford schrumpfe in Europa schon seit Jahrzehnten und komme in seinem PKW-Geschäft einfach auf keinen grünen Zweig, sagt Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. "Sie sind im PKW-Geschäft zu klein, um dem harten Wettbewerb der Großen in Europa entgegentreten zu können."
Bei Transportern sei das anders, mit dem in der Türkei hergestellten Modell Transit verdiene der US-Konzern gutes Geld. "Bei PKW wird Ford hingegen immer kleiner - das ist eine Schrumpfung, die das Problem mangelnder Masse und fehlender Profitabilität noch verschärft."
Quelle: ntv.de, rog/dpa
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