Kinder von Ü-40-Müttern sind fitter und gebildeter

  13 April 2016    Gelesen: 903
Kinder von Ü-40-Müttern sind fitter und gebildeter
Bislang haben Studien gezeigt, dass die Gesundheitsrisiken von Kindern mit dem Alter ihrer Mütter steigen. Dabei wurden jedoch Faktoren ignoriert, die die biologischen Gefahren mehr als kompensieren.
Bislang haben Studien vor allem gezeigt, dass die Gesundheitsrisiken von Kindern mit dem Alter ihrer Mütter steigen: Je später eine Frau schwanger wird, desto größer ist beispielsweise die Gefahr, dass das Kind mit einem Downsyndrom geboren wird oder später im Leben an Alzheimer, Bluthochdruck oder Diabetes erkrankt.

Doch trotz dieser Risiken profitieren Kinder davon, wenn ihre Mütter sie erst spät zur Welt bringen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock und der London School of Economics. Die Kinder von älteren Müttern sind demnach heute gesünder, größer und gebildeter als der Nachwuchs von jüngeren Frauen.

Den Wissenschaftlern zufolge hätten bisherige Studien außer Acht gelassen, dass sich das Gesundheitswesen und die sozialen Verhältnisse in der Vergangenheit in vielen Ländern deutlich verbessert haben.

Bessere Fitness und bessere Schulabschlüsse

Nach Ansicht der Forscher werden die biologischen Risiken, die mit einer späten Schwangerschaft einhergehen, von den positiven Veränderungen der äußeren Einflüsse mittlerweile mehr als kompensiert.

In ihrer Studie analysierten der Rostocker MPIDR-Direktor Mikko Myrskylä und Kieron Barclay von der London School of Economics die Daten von mehr als 1,5 Millionen Frauen und Männern aus Schweden, die zwischen 1960 und 1991 geboren wurden. Sie untersuchten Größe, körperliche Fitness, Schulabschlüsse und Bildungsstand. Die Ergebnisse wurden im Fachblatt "Population and Development Review" veröffentlicht.

Die Forscher fanden heraus, dass die Kinder älterer Mütter größer waren, bessere Schulleistungen erzielten und mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eine Universität besuchten als die Kinder jüngerer Mütter. Dies galt selbst dann, wenn die Mütter bei der Geburt des Kinds bereits über 40 Jahre alt waren und sogar für Geschwister mit einem großen Altersabstand.

Kinder, deren Mutter bei der Geburt Anfang 40 gewesen war, gingen im Schnitt etwa ein Jahr länger zur Schule oder zur Universität als Geschwister, bei deren Geburt die Mutter erst Anfang 20 gewesen war.

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