"Selten habe ich etwas Ekelhafteres gelesen", schreibt der Publizist auf seiner Homepage. Auch das Schmähgedicht selbst gibt Todenhöfer hier sowie auf seiner Facebook-Seite im Wortlaut wieder. Seiner Meinung nach sei es "erbärmlich und auch rassistisch", es sei eine Beleidigung um der Beleidigung Willen. "Das soll Kunst sein? Verdammt noch mal, nein!"
Gefängnis für Böhmermann fordert Todenhöfer jedoch nicht. Aber dieser solle sich entschuldigen, für seine "Schläge unter die Gürtellinie" und seinen "versteckten Rassismus". Böhmermann habe die Würde anderer Menschen zu respektieren. Auch die des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Todenhöfer schließt mit den Worten, Böhmermann sei es "nicht wert, dass sich Deutschland und die Türkei seinetwegen in die Wolle kriegen."
Auf den Hinweis eines Facebook-Nutzers, Böhmermann habe sein Schmähgedicht in dem Kontext vorgetragen, den Unterschied zwischen Satire und Schmähgedicht aufzeigen zu wollen, antwortete Todenhöfer: "Das Argument von Böhmermann, er habe nur zeigen wollen, was auch bei Satire nicht erlaubt sei, zieht nicht." Dann könnte man zahllose Straftaten begehen und müsse lediglich behaupten, man wolle doch nur zeigen, was verboten sei. "Traurig, dass manche auf diesen billigen Taschenspielertrick hereinfallen."
Quelle : tagesspiegel.de
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