Kiew bittet Deutschland um mehr Leopard-2-Panzer

  12 Juni 2023    Gelesen: 609
  Kiew bittet Deutschland um mehr Leopard-2-Panzer

Die ukrainische Gegenoffensive im Süden und Osten des Landes ist in vollem Gange. Angesichts erster Verluste bittet Vize-Außenminister Melnyk um mehr Panzer aus deutscher Produktion. Unterstützung erhält er von Experten aus FDP und CDU.

Angesichts der Zerstörung von durch westliche Verbündete gelieferten Panzern bei Kämpfen in der Ukraine werden in Kiew erneut Rufe nach einer stärkeren Unterstützung, insbesondere aus Deutschland laut. "Die ukrainische Armee braucht am dringendsten viel mehr westliche Kampfpanzer, Schützenpanzer und weitere gepanzerte Fahrzeuge", sagte der ukrainische Vize-Außenminister Andrij Melnyk dem Berliner "Tagesspiegel".

"Jeder Leopard 2 ist für die entscheidende Offensive buchstäblich Gold wert", ergänzte der ehemalige ukrainische Botschafter in Berlin. Aus seiner Sicht sei die Bundeswehr in der Lage, mehr als die bereits gelieferten 18 Stück aus ihrem Bestand von mehr als 300 zur Verfügung zu stellen, sagte Melnyk. Die aktuelle Zahl könne "verdreifacht werden, ohne die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands zu gefährden".

Melnyk bat außerdem darum, der ukrainischen Armee "weitere 60 Marder-Schützenpanzer" zu überlassen. Zuvor hatte bereits Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko mit Blick auf die aktuelle militärische Lage seines Landes um mehr deutsche Panzer gebeten.

Der CDU-Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter stellte sich hinter die Forderung Melnyks. So müssten "die Unterstützer sämtliches zerstörtes Material - also auch Leopard-Kampfpanzer und Schützenpanzer - umgehend ersetzen sowie weiteres Material liefern", sagte er laut "Tagesspiegel".

FDP-Verteidigungspolitiker Marcus Faber sagte dem "Tagesspiegel", "deutliche Aussagen zum Ersatz des verlorenen Materials" könnten "die Überfallenen in ihrer Offensive unterstützen". Beispielsweise habe der Bundestag den Ersatz von Leopard-2-Abgaben aus der Bundeswehr beschlossen. "Hier können wir die Stückzahlen zur Hilfe also erhöhen", sagte Faber.

Melnyk erneuerte zudem die Forderung an Deutschland, Marschflugkörper vom Typ Taurus zu liefern und beim Aufbau einer schlagkräftigen ukrainischen Luftwaffe zu helfen. Die Ukraine warte "auf die strategische Entscheidung Deutschlands, an der Kampfjet-Koalition aktiv teilzunehmen, das Training ukrainischer Piloten an Eurofightern sofort zu ermöglichen und einen Teil von über 130 Flugzeugen beizusteuern".

Quelle: ntv.de, jpe/AFP


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