3M zahlt Milliarden wegen verseuchten Trinkwassers

  23 Juni 2023    Gelesen: 855
  3M zahlt Milliarden wegen verseuchten Trinkwassers

Teppiche, Kosmetik Toilettenpapier - aber auch Löschschaum: In diesem Produkten finden sich vielfach sogenannte ewige Chemikalien, die sich nur schwer zersetzen. Sie sickern auch ins Grundwasser. Für dessen Aufbereitung zahlt der US-Industrieriese 3M nun mehr als elf Milliarden Euro.

Wegen der Verunreinigung von Trinkwasser mit sogenannten ewigen Chemikalien hat sich der US-Industrieriese 3M zur Zahlung von umgerechnet bis zu 11,4 Milliarden Euro bereit erklärt, um Rechtsstreitigkeiten mit US-Wasserversorgern beizulegen. Wie aus Börsenunterlagen hervorgeht, muss der Vergleich noch von einem Bundesgericht gebilligt werden. Im Gegenzug sollen die in der Sammelklage zusammengeschlossenen Kläger demnach von Klagen und weiteren Schadenersatzforderungen absehen.

Das Geld - zwischen 10,5 Milliarden und 12,5 Milliarden Dollar - soll demnach über einen Zeitraum von 13 Jahren, zwischen 2024 und 2036, ausgezahlt werden. Es soll für die Entwicklung von Technologien zur Aufbereitung von Wasser genutzt werden, wo es in der Vergangenheit oder in Zukunft positiv auf per- und polyfluorierten Substanzen (PFAS) getestet wurde. Auch für Analysen kann das Geld genutzt werden.

Anfang Juni hatten sich drei große US-Chemiekonzerne zur Zahlung von insgesamt knapp 1,2 Milliarden US-Dollar wegen der Verunreinigung von Trinkwasserquellen mit sogenannten ewigen Chemikalien bereiterklärt. 3M kündigte bereits an, bis Ende 2025 aus der PFAS-Produktion auszusteigen.

Die Gruppe der per- und polyfluorierten Substanzen (PFAS) wird allgemein als "ewige Chemikalien" bezeichnet, weil sich diese Stoffe extrem langsam zersetzen. Sie werden für die Herstellung zahlreicher Industrie- und Konsumprodukte verwendet, darunter Teppiche, wasserdichte Kleidung, Kosmetik, Shampoos, Pizzakartons und Toilettenpapier. Allerdings sind die Substanzen gesundheitsschädlich und können Krebs und andere Gesundheitsprobleme verursachen. Die Rechtsstreitigkeiten in den USA drehten sich indes ausschließlich um die Verwendung der Stoffe in Feuerwehrschäumen für Löscharbeiten auf Militärgelände und Flugplätzen. 3M produzierte die Chemikalien über Jahrzehnte, diese gelangten über die Verwendung der Schäume an vielen Orten in den USA in das Trinkwasser.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP/dpa


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