Insel Kyushu: Mindestens neun Tote bei Erdbeben in Japan

  15 April 2016    Gelesen: 447
Insel Kyushu: Mindestens neun Tote bei Erdbeben in Japan
Im Süden Japans sind bei einem Erdbeben mindestens neun Menschen gestorben, mehr als 760 wurden verletzt. Die Regierung schickte Tausende Einsatzkräfte in die betroffene Region.
Bei einem schweren Erdbeben im Süden Japans sind in der Nacht zum Freitag mindestens neun Menschen getötet worden. Dies teilte der Katastrophenschutz der am stärksten betroffenen Präfektur Kumamoto mit. Laut einem Regierungssprecher wurden mehr als 760 Menschen verletzt, 44 davon schwer. Das Beben der Stärke 6,5 erschütterte am Abend die Insel Kyushu. Dadurch stürzten Dutzende Häuser ein, Brände brachen aus.

Rund 40.000 Menschen verließen aus Angst vor weiteren Beben ihre Häuser und wurden teilweise in Notunterkünften untergebracht. Der Fernsehsender NHK zeigte, wie ein acht Monate altes Baby lebend aus den Trümmern gezogen wurde. Katastrophenschutzminister Taro Kono sagte, möglicherweise seien noch weitere Menschen verschüttet. Laut NHK wurde ein Krankenhaus evakuiert, das einzustürzen drohte.

Die Regierung richtete einen Krisenstab ein. Nach Angaben des Regierungssprechers wurden umgehend Material und Rettungskräfte in die Region geschickt. Demnach wurden 1600 Soldaten, knapp 2000 Polizisten und mehr als 1300 Feuerwehrleute eingesetzt.

Zwei in der Region gelegene Atomkraftwerke arbeiteten nach dem Beben und mehreren Nachbeben normal, teilte der Betreiber mit. Die beiden Reaktoren in Sendai sind die einzigen, die nach der Katastrophe von Fukushima derzeit in Betrieb sind.

Im März 2011 hatte ein schweres Erdbeben in Japan katastrophale Folgen: Die Erdstöße lösten einen Tsunami aus, mehr als 18.000 Menschen kamen ums Leben. Außerdem verursachte die Naturkatastrophe die Havarie des Atomkraftwerks Fukushima.

NHK zeigte am Freitag Bilder eines entgleisten Schnellzugs, der allerdings keine Passagiere an Bord hatte. Der Eisenbahnverkehr wurde unterbrochen, um die Schienen auf Schäden zu untersuchen. In mindestens 14.000 Haushalten fiel der Strom aus, die Gasversorgung wurde unterbrochen.

Quelle : spiegel.de

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