Zehntausende marschieren auf Türkei zu

  16 April 2016    Gelesen: 594
Zehntausende marschieren auf Türkei zu
In der nordsyrischen Provinz Aleppo tobt ein heftiger Krieg zwischen Regierungstruppen mit russischer Unterstützung, regimekritischen Rebellen und Kämpfern des IS. Die Bewohner verlassen zu Zehntausenden die Region und fliehen in Richtung Türkei.
Im Norden Syriens sind nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten mindestens 30.000 Menschen auf der Flucht vor Kämpfen. Wie die Organisation Human Rights Watch mitteilte, flohen die Menschen vor Kämpfen zwischen der Dschihadistenmiliz Islamischer Stadt (IS) und Rebellen in der Region Aleppo. Human Rights Watch forderte die Türkei auf, die Grenze für die Flüchtlinge zu öffnen. Die Organisation warf den türkischen Grenzschützern vor, auf einige Menschen, die sich der Grenze näherten, geschossen zu haben.

Regierungstruppen, Rebellen und IS-Kämpfer liefern sich seit Donnerstag heftige Kämpfe um Aleppo. Die Truppen von Staatschef Baschar al-Assad starteten mit Unterstützung russischer Kampfflugzeuge eine Offensive, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte.

Korrespondenten berichten von Luftangriffen den ganzen Tag über. Unter den Bewohnern der von der Opposition kontrollierten Viertel sei die Furcht vor einer Belagerung durch Assads Truppen gewachsen.

IS bereits stark geschwächt

In Washington zeigte sich ein ranghoher Regierungsvertreter "sehr besorgt über die Offensive bei Aleppo". Dadurch könne die Waffenruhe brechen, die fast sieben Wochen gehalten habe, zuletzt aber "unter zunehmendem Druck" gestanden habe. Der US-Vertreter forderte Russland erneut auf, "jede provokative Handlung in Syrien zu unterlassen".

Nach Einschätzung von US-Präsident Barack Obama ist der IS nach der Tötung mehrerer führender Mitglieder in Syrien und im Irak deutlich geschwächt. Der IS sei "in der Defensive, und wir sind in der Offensive", sagte Obama nach Beratungen mit seinem Sicherheitsteam. Er verwies auf die jüngsten Luftangriffe der US-geführten Militärkoalition auf den IS, bei denen drei führende Mitglieder der Miliz getötet worden seien.

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